Schrobenhausen
Lücken beim schnellen Internet schließen

IHK-Regionalausschuss setzt in den kommenden fünf Jahren auf den Ausbau der Digitalisierung

11.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Stellten das IHK-Arbeitsprogramm für den Landkreis vor: Regionalausschussvorsitzender Hartmut Beutler und Geschäftsstellenleiterin Elke Christian. - Foto: kx

Schrobenhausen (jsp) Zu viele Lücken weist der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen beim schnellen Internet auf, sagt Hartmut Beutler. Der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses für den Landkreis fordert daher, dass diese Lücken geschlossen werden müssen - schnell.

Doch das ist nicht das einzige Thema, das sich der Regionalausschuss für die kommenden fünf Jahre auf die Fahnen geschrieben hat, wie der Bauer-Finanzvorstand Hartmut Beutler in einem Pressegespräch erklärt. Neben dem Hauptthema Digitalisierung will sich der IHK-Regionalausschuss unter Beutlers Vorsitz auch verstärkt der Verbesserung der Infrastruktur annehmen. Dabei spielen der Ausbau der viel genutzten Bundesstraßen 300 und 16 genauso eine Rolle wie die zweite Donaubrücke in Neuburg oder der noch immer fehlende Umgehungsring um Schrobenhausen. Aber auch das Thema E-Mobilität will die IHK nicht aus den Augen verlieren.

Dringend werde eine zweite Donaubrücke in Neuburg gebraucht, plädiert Beutler für den Bau. So lasse sich die angespannte Verkehrssituation entschärfen. Große Bedeutung für die Wirtschaft habe auch der Ausbau der B 16 zur sogenannten Donautalautobahn. Darum setzt Beutler auch auf eine bessere Vernetzung mit der IHK Schwaben und Nachbarlandkreisen wie Donauries.

Der Ausbau der B 300 sei prinzipiell auf einem guten Weg. Die Ortsumfahrung Weichenried müsse noch erledigt werden. Die Planung dafür sei in Arbeit. Beutler ist allerdings skeptisch, dass die Realisierung bald anstehe: "Es wird noch lange Zeit dauern." Dennoch hofft Beutler darauf, dass es nicht so viel Zeit in Anspruch nehme, wie der immer noch nicht vorhandene Umgehungsring in Schrobenhausen. "Andere Städte haben schon einen dritten Ring, wir haben nur einen historischen", so Beutler mit Blick aus den Bürgermeister-Stocker-Ring.

Wie schlecht es auf einem anderen wichtigen Themenfeld aussieht, weiß Beutler aus eigener Erfahrung: "In Steigriff wären sechs Mbit pro Sekunde träumenswert." Schnelles Internet sei heute einfach ein Muss für Unternehmen. Doch wenn Beutler in Schrobenhausen auf das Gewerbegebiet entlang der Münchener Straße schaut, weiß er, dass es dort Lücken bei der Breitbandversorgung gibt. Im Flächenlandkreis Neuburg-Schrobenhausen seien noch immer zu viele Lücken in der Versorgung von Netzen mit mehr als 50 Mbit/s vorhanden.

"Die Welt wird sich immer weiter verändern in allen Bereichen", sagt Beutler zum Thema Digitalisierung, "wohin, weiß heute noch kein Mensch." Um so wichtiger sei es, die Wirtschaft auf dem Weg ins digitale Zeitalter adäquat zu unterstützen. Das Projekt Digitale Innenstadt sei so ein Vorhaben, speziell den Einzelhandel in Neuburg und Schrobenhausen fit zu machen. In einem ersten Schritt müssten die Händler ihre Online-Präsenz erhöhen und deshalb eigene Homepages aufbauen. Ein weiterer Schritt könnte dann sein, dass Kunden bei Einzelhändlern online Produkte bestellten, so Beutler.

Um den Austausch auf der Regionsebene voranzutreiben, plant IHK-Geschäfsstellenleiterin Elke Christian die Veranstaltung "Zukunft des Stationären Einzelhandels - Herausforderungen für die Region" am Mittwoch, 19. Oktober, von 16 bis 18.30 Uhr. Die Veranstaltung findet in der IHK-Geschäftsstelle in Ingolstadt statt. Dort soll auch Christian Krömer aus Schrobenhausen über seine Ideen und Konzepte sprechen.

Ein wichtiger Baustein ist für Christian und Beutler auch das Digitale Gründerzentrum in Ingolstadt, an dem Unternehmen aus der Region beteiligt sind. Die Unternehmen in Landkreis könnten von den dort geborenen Innovationen nur profitieren, so Beutler. Wichtig sei es daher auch, so Elke Christian, dass die IHK mit einem Sitz im Kuratorium des Gründerzentrums vertreten sei.

Über alle diese Themen und die noch immer zu wenigen öffentlich zugänglichen Ladestellen für Elektrofahrzeuge wolle sich die IHK mit der Politik auseinandersetzen. Bei dem Dialog gehe es vor allem darum, so Beutler, gemeinsam Lösungen für die brennenden Probleme von Wirtschaft und Gesellschaft zu entwickeln.