Ingolstadt
Lösel folgt auf Lehmann

In Ingolstadt stellt die CSU nun seit 1972 ununterbrochen den Oberbürgermeister – SPD feiert "Aufbruchstimmung"

17.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:56 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Für Christian Lösel ist es ein Sieg im ersten Anlauf. Mit 52,6 Prozent der Stimmen schafft der CSU-Kandidat auf Anhieb die absolute Mehrheit.

Der 39-jährige berufsmäßige Stadtrat wird ab Mai als Nachfolger von Alfred Lehmann (CSU) in das Büro des Ingolstädter Oberbürgermeisters einziehen. „Ich bin überwältigt und dankbar“, sagt Lösel noch bevor das Ergebnis offiziell feststeht.

Der Erfolg kommt nicht überraschend. Schon die letzten Umfragen zeigten, wie groß Lösels Vorsprung auf seine sieben Mitbewerber ist. Weit hinter Lösel landet mit 28,5 Prozent die Unternehmerin Veronika Peters, die als freie Kandidatin für die SPD angetreten ist. Immerhin das beste Ergebnis für die Ingolstädter Sozialdemokraten seit 20 Jahren. Deshalb herrscht bei der SPD am Abend mehr Aufbruchstimmung, obwohl es mit der erhofften Stichwahl nichts geworden ist. Die Genossen sprechen sogar von der „Geburtsstunde einer neuen SPD“.

Der Erfolg Lösels setzt die Vorherrschaft der CSU in Ingolstadt fort. Seit dem Jahr 1972 stellen die Christsozialen ununterbrochen den Oberbürgermeister in der 130 000-Einwohner-Stadt. Der erfolgreiche OB-Kandidat spricht bei der Wahlparty vor Parteifreunden denn auch von einer „Steilvorlage der letzten 42 Jahre“, die ihm seine Vorgänger Peter Schnell und Alfred Lehmann geliefert hätten.

Ein böses Erwachen gibt es für die Freien Wähler. Peter Springl erreicht 6,2 Prozent der Stimmen – rund zehn Prozentpunkte hinter dem Ergebnis von Sepp Mißlbeck, dem OB-Bewerber bei der letzten Kommunalwahl.

Kopfschmerzen bereitet allen Parteien die schwache Wahlbeteiligung. Nur 42,7 Prozent der Wahlberechtigten geben ihre Stimme ab. Vor sechs Jaren waren es immerhin noch 47,4 Prozent.