Rennertshofen
Lob und Tadel für Rennertshofener Fischer

Rückblick auf Vereinsjahr und neue Führung – Vorsitzender Klaus Zawinell wünscht sich mehr Engagement

15.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:04 Uhr
Ralf Schmitt
Neues Team bei den Rennertshofener Fischern: Bürgermeister Georg Hirschbeck (v.r.) gratulierte der neuen Führungsmannschaft um Odo Utschig, Horst Klein, Klaus Zawinell, Andreas Häfner, Ulrich Hofmann, Jonathan Zawinell, Jörg Stachel und Danilo Rösch-Jensen. −Foto: Schmitt

Rennertshofen - Nicht nur Lob hat es für die Angler vom Fischereiverein Rennertshofen bei deren Jahresversammlung geben, sondern auch Tadel. Der Vorsitzende Klaus Zawinell übte in seiner Rede auch Kritik an den Mitgliedern und wünscht sich in mancher Hinsicht mehr Engagement.

Von 143 aktiven Mitgliedern waren 78 zur Versammlung gekommen.   Zawinell gab zu Beginn einen  einen Rückblick über die Ereignisse im vergangenen Vereinsjahr. Unter anderem wurde gemeinsam  einmal speziell auf Hecht gefischt, jeweils im Frühjahr und im Herbst auf Forelle. Ebenfalls stand die Einweihung der  neuen Fischerhalle in Treidelheim auf dem Programm. Hier hätte sich der Vorsitzende eine größere Resonanz von den Vereinsmitglieder gewünscht. Als  Höhepunkt des Jahres  bezeichnete Zawinell  das Königsfischen, bei dem die  Gewinner des Vorjahres dominierten.  Bernd Seitz und Jungfischer Pascal Juen sicherten sich mit beachtlichen Fängen die Königswürde.  Hechte, Zander, Aale, Karpfen, Brachsen und Schleien konnten dabei gelandet werden. „Das zeigt, welches große Artenspektrum unsere beiden Seen bieten“, so Zawinell. 
Der Vorsitzende bemängelte in seinen Ausführungen aber auch das unverantwortliche Verhalten einiger Fischer. „Vergessene Wurmschachteln und Maisdosen sprechen ein klare Sprache“, erinnerte Zawinell diese, so wörtlich, „Saubären“ an ihre Pflicht zur Müllentsorgung.  Bei nochmaliger Nichteinhaltung der Regeln drohte er mit Vereinsausschluss.
Kassier Ronald Kelsch informierte die Versammlung über die Ein- und Ausgaben des abgelaufenen Geschäftsjahres. Als größter Posten schlug dabei der Bau der Fischerhalle in Treidelheim zu Buche. Hier wurden 42 000 Euro investiert. Aufgrund dieser hohen Ausgaben wurde beim Fischbesatz gespart. Man beschränkte sich auf den Kauf von 250 Kilogramm Forellen. Aus dem Stepperger Weiher wurden 170 Kilogramm Besatzfisch entnommen. Ein Dank ging an den Markt Rennertshofen, der bei der Grundstücksuche für die Fischerhalle behilflich war. Nicht unerwähnt blieb auch, dass die Gemeinde die Gewässerpacht stabil hält und das für die nächsten zehn Jahre. „Wir wissen sehr wohl zu schätzen, dass wir von Gemeindeseite einen starken Rückhalt genießen dürfen“, sagte der Vorsitzende dazu. 
Arbeitseinsatzleiter Stefan Knoll zog ein positives Resümee. Von 101 Mitgliedern wurden über 900 Arbeitsstunden geleistet. „Deutlich mehr als das Soll von sechs pro Kopf“, sagte er anerkennend dazu. Gewässerwart Jörg Stachel war mit der erbrachten Hilfe der Vereinsmitglieder beim Abfischen des Stepperger Dorfweihers zufrieden. Allerdings gibt es auch ein paar schwarze Schafe mit keiner einzigen Arbeitsstunde. „Die sind namentlich bekannt und werden bei der Abholung ihrer Jahreskarte mit einer Kaution belegt“, so Knoll.
Bürgermeister Georg Hirschbeck gestand in seinem Grußwort, nicht allzu viel von der Fischerei zu verstehen, freute sich aber über die erhaltenen Informationen. Dennoch weiß er, dass es zur Ausübung der Fischerei eines Erlaubnisscheins, also einer Prüfung bedarf. „Mit den dabei angeeigneten Kenntnissen über Flora und Fauna tragt ihr einen wesentlichen Anteil zum Gewässer- und somit zum Naturschutz bei“, lobte er die Fischer. Auch die Jugendarbeit von Jugendleiter Willi Maillinger mit „vielen attraktiven Angeboten“ fand seine Anerkennung. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Gewässerfläche kann der Verein jährlich 145 Fischereierlaubniskarten ausgeben –  das reicht nicht aus. Auf einer Warteliste befinden sich bereits zehn Namen. 
Fischer gibt es anscheinend genügend in Rennertshofen. Nicht aber solche, die auch Verantwortung in einem Ehrenamt übernehmen wollen.  Daher gestalteten sich die Wahlen an diesem Abend schwierig. Wahlleiter Hirschbeck konnte nicht gleich Kandidaten für jeden vakanten Posten finden. Der Rathauschef musste sich mehrmals mit einem „nein, danke“, zufrieden geben. Am Ende waren aber doch alle Ämter vergeben.

 

WAHLEN 

Vorsitzender: Klaus Zawinell
Stellvertreter: Andreas Häfner
Kassier: Horst Klein 
Schriftführer: Johann Sailer
Gewässerwart: Jörg Stachel
Jugendwart: Jonathan Zawinell
Arbeitseinsatzleiter: Ulrich Hofmann
Beisitzer: Odo Utschig  und Danilo Rösch-Jensen 
Kassenrevisoren: Johann Artner und Andreas Artner. 

Ralf Schmitt