Licht am Ende des Bahntunnels

26.01.2009 | Stand 03.12.2020, 5:15 Uhr

Erste Vorboten des groß angelegten Umbaus: Am Hauptbahnhof werden derzeit neue Fundamente für Strommasten gegraben. Bahn und Stadt wollen in den nächsten Jahren Millionen investieren.

Ingolstadt (DK) Nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch die Stadt Ingolstadt will am Hauptbahnhof groß einsteigen. Gestern stellte der Stadtentwicklungsausschuss die Weichen dafür, dass die Tochtergesellschaft IFG für rund neun Millionen Euro die Bahnsteigunterführung nach Ringsee verlängert.

Der Ingolstädter Bahnhof wird in den nächsten Jahren Großbaustelle. Bis 2011 soll die Station für knapp 15 Millionen Euro barrierefrei ausgebaut und modernisiert werden, was vor allem älteren und behinderten Menschen die Reise mit der Bahn bequemer machen soll. Im Mittelpunkt steht dabei die neue Unterführung, die etwas nach Süden versetzt wird.

Die Stadt selber will die günstige Gelegenheit nutzen, um auf eigene Kosten die neue Bahnsteigunterführung vom Gleis sieben bis zur Martin-Hemm-Straße zu verlängern. Damit entsteht ein barrierefreier Zugang auch von Ringsee aus zum Hauptbahnhof. Zudem soll der Bahnhof für Pendler dadurch attraktiver werden, dass auf der Ostseite eine Park-and-ride-Anlage gebaut wird. Nach Angaben von Baureferent Franz Pögl ist der Bahntunnel innen acht Meter breit und 2,50 Meter hoch. Die von der Stadt geplante Ergänzung ist 125 Meter lang. Offen ist noch, ob ein Parkplatz oder ein Parkhaus gebaut wird, ebenso die Größe der Anlage. Pögl zufolge werden die Kosten für einen ebenerdigen Parkplatz mit 1500 Euro pro Stellfläche, für einen Platz im Parkhaus mit 10 000 Euro veranschlagt.

Dass die Kosten für die Grundstücke noch nicht bekannt und auch sonst keine Auskünfte von der Bahn zu bekommen seien, fand SPD-Fraktionschef Manfred Schuhmann "schon etwas merkwürdig". Dennoch warb OB Alfred Lehmann für einen Grundsatzbeschluss. "Wir müssen irgendwo anfangen." Schließlich habe das ganze Projekt eine "große Bedeutung für die Entwicklung des Hauptbahnhofs".

CSU-Fraktionssprecher Joachim Genosko vergewisserte sich, dass die Stadt den alten Fußgängersteg über den Gleisen, der dann überflüssig wird, nicht zu früh abbaut. "Ich hoffe", konterte der Oberbürgermeister lachend, "Sie haben uns nicht im Verdacht, dass wir erst den Steg abbauen und dann den Tunnel bauen."