Würdiger Umgang mit Demenzpatienten

26.01.2009 | Stand 03.12.2020, 5:15 Uhr

20 gerontopsychiatrische Fachkräfte bekamen von Landrat Anton Knapp (links) und dem Schulleiter der Fachschule für Altenpflege, Arthur Sparaga (rechts), ihre Zeugnisse überreicht. - Foto: smo

Eichstätt (smo) In einem Weiterbildungskurs haben 20 Pflegekräfte den würdigen Umgang und die angemessene Gestaltung des Alltags von demenzkranken Menschen gelernt. Sie können sich fortan Fachkräfte für Gerontopsychiatrie nennen.

Im Spiegelsaal der Eichstätter Residenz überreichten bei einer kleinen Feierstunde der Schulleiter der Fachschule für Altenpflege, Arthur Sparaga, und Landrat Anton Knapp den 19 Teilnehmerinnen und einem Teilnehmer des Weiterbildungskurses "Gerontopsychiatrische Fachkraft" ihre Zeugnisse. Im Vergleich mit handwerklichen Berufsgruppen bezeichnete Knapp den Lehrgang als Meisterkurs.

Er lobte den Eifer und das Engagement der bereits examinierten Pflegekräfte in den zurückliegenden zwei Jahren. "Sie haben dem Ideal des lebenslangen Lernens entsprochen." Als wichtigstes Ziel der Zusatzqualifikation nannte Knapp die Verbesserung der Pflege und Betreuung gerontopsychiatrisch veränderter Menschen.

Es dürfe nicht außer acht gelassen werden, dass die Betriebe den meisten Absolventen für die Dauer der Fortbildung eine Dienstfreistellung unter Lohnfortzahlung gewährt hätten. "Dafür gebührt den Einrichtungen unser Respekt und höchste Anerkennung." Eine Weiterentwicklung und Verbesserung der Pflege sei absolut notwendig. Die berufliche Weiterbildung von Mitarbeitern zahle sich langfristig aus. Zehn volle Unterrichtswochen und vier Wochen Praktikum umfasste die Weiterbildungsmaßnahme, die größtenteils von den jeweiligen Einrichtungen getragen wurde. Die Praktika hatten einige Absolventen in einer Schweizer Einrichtung geleistet.

Knapp forderte die künftigen Gerontofachkräfte dazu auf, das im Kurs Erlernte in den Einrichtungen umzusetzen: "Versuchen sie vor allem, die vermittelten Einstellungen zum älteren Menschen zu realisieren."

In seiner Ansprache stellte Arthur Sparaga den Fachkräften hierzu ein gutes Zeugnis aus und bat die Vorgesetzten, die Mitarbeiter in ihrem Ideenreichtum zu unterstützen: "Nutzen Sie die neuen Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter und setzten Sie diese gewinnbringend für die Einrichtung und vor allem für das Wohl der Menschen ein."

Kursleiterin Monika Pinger, der sowohl Knapp als auch Sparaga zuvor für ihre Mitarbeit gedankt hatten, stellte besonders die Anforderungen an die Kursteilnehmer heraus. Der Weg zur Gerontofachkraft koste viel Zeit, Energie und erfordere starke Nerven. Vor allem die Projektarbeit habe ein hohes Maß an Engagement gefordert, wobei mancher an die Grenze seiner Belastbarkeit gestoßen sei. Dennoch seien viele schöne Dinge entstanden.

Diese hob Kurssprecherin Margit Lenko am Ende ihrer Dankesworte hervor. Die Projekte hätten sich mittlerweile in den jeweiligen Einrichtungen fest in die Strukturen eingewoben. So entstand beispielsweise im Haus Kipfenberg ein Tanzcafé, in der Caritas-Sozialstation Eichstätt ein Betreuungsnachmittag für Demenzkranke oder in Ellingen ein Sinnesgarten.

Auf besondere Art und Weise verabschiedete sich Rita Hein von ihren Kurskollegen: Sie blickte in einem selbst geschriebenenMundartgedicht in das Klassenzimmer hinein.