Karlskron
"Liberalitas Karlskronae"

Neues Baugebiet Straßäcker wurde vom Gemeinderat im Grundsatz auf den Weg gebracht

11.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Karlskron (SZ) Das Baugebiet Straßäcker wurde in der jüngsten Karlskroner Gemeinderatssitzung mit einigen Änderungswünschen auf den Weg gebracht. Am südwestlichen Ortsrand sollen dem Vorentwurf zufolge auf einer Fläche von 7,6 Hektar zwischen 88 und 111 Wohneinheiten entstehen.

Wie viele es genau werden, hängt vom Zuschnitt der Häuser ab, der noch variieren kann. Grundsätzlich sind Einzelgebäude, Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäuser mit vier bis acht Wohneinheiten vorgesehen, wobei sich Letztere aus Gründen der Verkehrsbelastung im östlichen Teil konzentrieren. Denn dort befindet sich auch der geplante Kreisel an der Staatsstraße, über die das Areal erschlossen wird. Auf dem Gelände gibt es nur eine Stichstraße, über die man "Wohnhöfe" erreichen kann. Auf der Südseite ist entlang des Grabens eine Grünfläche zur Abrundung vorgesehen. Dort sollen auch zwei Regenrückhaltebecken mit insgesamt 2000 Quadratmetern Fläche die eventuellen Wassermassen zurückhalten, die nicht mehr direkt in den Vorfluter geleitet werden dürfen. Außerdem wird das Gelände aus Hochwasserschutzgründen etwas erhöht.

Thomas Krammer (SPD) forderte nicht zuletzt wegen der schulpflichtigen Kinder einen Fußgängerüberweg an der Staatsstraße, was aber offenbar nicht geht: Laut Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU) ist die Zahl der Kinder dafür zu gering, so zumindest die Polizei. Krammer plädierte für einen zusätzlichen zentralen Grünbereich im neuen Baugebiet, was jedoch kontrovers diskutiert wurde. "Die Gärten sind doch recht groß", meinte Christa Froschmeir (CLK). Unterstützung erhielt Krammer von Silvia Dirsch (Grüne) und anderen Räten, die während der Bauphase eine Erschließung über die Fruchtheimer Straße verhindern wollen.

Werner Widuckel sprach die Energieversorgung an. "Das wäre genau die richtige Größe für Nahwärme", meinte der SPD-Politiker. Für den Einzelnen würde dies geringere Kosten bedeuten. Widuckel schlug vor, sich an die Stadtwerke Ingolstadt oder Neuburg anzuschließen. "Ein altes Gebiet wäre besser geeignet", widersprach Kumpf: Der Energiebedarf betagter Gebäude ist größer, während neue Häuser auf Niedrigenergiestandard gebaut werden. Dies sei die Aussage der Stadtwerke gewesen, mit denen er aber nochmals Gespräche führen will.

Mit großer Intensität diskutierten die Räte anschließend noch über die künftigen Dachneigungen, die je nach Haustyp unterschiedlich ausfallen. Vor allem Tobias Appel (CSU) machte sich für eine möglichst große Offenheit stark und brach eine Lanze für moderne, kubische Häuser mit Flachdach. Der Rathauschef war nicht abgeneigt und plädierte für die "Liberalitas Karlskronae". Kumpf wies weiter darauf hin, dass man sich im Stadium der Vorplanung befinde und noch alle Gestaltungsmöglichkeiten offen habe. Im Grundsatz erklärten schließlich CSU, CLK, SPD, Grüne und auch die Freien Wähler ihre Zustimmung zu den Plänen.