Leitl: Das Spiel ist für alle richtungsweisend

22.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:32 Uhr
Ein Mann klarer Worte: Stefan Leitl, langjähriger Kapitän des FC Ingolstadt. −Foto: U. Ziegler

Ingolstadt (DK) Eine Woche, in der im Aufsichtsrat über die Position des Cheftrainers verhandelt wird, geht auch an der Mannschaft nicht ganz spurlos vorbei. Unser Redakteur Norbert Roth hat mit Stefan Leitl, Kapitän des FC Ingolstadt, über die Stimmungslage vor dem wichtigen Heimspiel gegen den FSV Frankfurt (Samstag, 13 Uhr) gesprochen.

Herr Leitl, während der Woche wurde im Aufsichtsrat unter anderem über Trainer Michael Wiesinger diskutiert. Wie geht die Mannschaft damit um?
 
Stefan Leitl: Wie man immer damit umgeht: Natürlich ist das eine komische Situation, aber in erster Linie haben wir uns die ja selbst eingebrockt. Wir müssen das jetzt alles beiseite schieben und konzentriert weitermachen.

Der Aufsichtsrat hat dem Trainer bis auf weiteres das Vertrauen ausgesprochen. Wie steht die Mannschaft zum Cheftrainer?
 
Leitl: Auf alle Fälle ist das Vertrauen da, das war auch nie weg. Das hat man an der Leistung in Aachen gesehen. Uns fehlt einfach nur ein Schuss Abgeklärtheit und Cleverness, um auch mal die Punkte mitzunehmen.

Eben dieses Vertrauen wird am Samstag ganz wichtig sein. Vielfach wird damit gerechnet, dass die Partie für das Trainerteam eine Art Endspiel ist.
 
Leitl: Naja, das Spiel dürfte für alle richtungsweisend sein. Wenn wir nach neun Spielen immer noch nur vier Punkte hätten, wäre das eine ganz schlechte Bilanz. Deshalb braucht man auch nicht um den heißen Brei reden: Es ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir – egal wie – drei Punkte brauchen.

Die Mannschaft wird sich also am Samstag für den Trainer zerreißen?
 
Leitl: Haben Sie zuletzt den Eindruck gehabt, dass sich die Mannschaft nicht zerrissen hat?

In Aachen hat die Mannschaft sicher nicht schlecht gespielt. Trotzdem könnte es sein, dass die aktuelle Situation noch einmal ein paar zusätzliche Prozent freisetzt.
 
Leitl: Ich glaube, dass jeder weiß, was los ist. Wir haben mit Frankfurt, Hoffenheim und Berlin eine ganz schwierige Woche vor uns, und da wird sich sicher niemand hängen lassen.

Hat sich die Mannschaft auch ohne das Trainerteam mal zusammengesetzt, um – sagen wir mal – zwei Bier miteinander zu trinken und sich auszusprechen?
 
Leitl: (grinst) Ich glaube, wir haben in dieser Saison mehr Mannschaftssitzungen gemacht, als in den vergangenen vier Jahren zusammen. In der Mannschaft stimmt es auf jeden Fall, darüber brauchen wir nicht reden. Da muss auch niemand etwas hineininterpretieren. Es gibt nichts, was innerhalb der Mannschaft schlecht läuft.