Sparbrief versus Schatzbrief - Doppelter Ertrag mit Bankpapieren

21.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:33 Uhr

Wer in diesen Tagen auf sichere Bundesschatzbriefe setzt, muss sich mit Minizinsen begnügen. Solide Sparbriefe bringen deutlich höheren Gewinn.

Bundesschatzbriefe gelten als eine der sichersten und attraktivsten Geldanlagen hierzulande. Die Staatspapiere besitzen einen sechsjährigen oder siebenjährigen Stufenzins, der von Jahr zu Jahr steigt und die Rendite puscht. Im Vergleich zu Banksparbriefen sind Schatzbriefe relativ flexibel. Für bis zu 5.000 Euro können Sparer jeden Monat Schatzbriefe zurückgeben und das Geld auszahlen lassen oder in neue, besser verzinste Papiere umtauschen. Sparbriefe sind meist nicht vorzeitig kündbar. Positiv: Wer Bundesschatzbriefe bei der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland (Tel. 0800/222 55 10) erwirbt und verwalten lässt, der braucht keine Gebühren zu bezahlen.

Doch lohnen Bundesschatzbriefe in der aktuellen Niedrigzinsphase überhaupt? Der Vergleich mit den ähnlich gestrickten Bankssparbriefen fällt derzeit ungünstig aus. So erzielen Schatzbriefe vom Typ A (sechsjährige Laufzeit) derzeit nur eine Jahresrendite von 1,44 Prozent. Siebenjährige Papiere des Typs B schaffen gerade mal 1,64 Prozent. Die Maximalrenditen erhalten Sparer auch nur dann, wenn sie bis Laufzeitende bei der Stange bleiben.

Viele Banken zeigen sich trotz des EZB Leitzinses von 1,0 Prozent deutlich großzügiger. So weist der Biallo-Sparbriefindex für eine Laufzeit von sechs Jahren eine Durchschnittsverzinsung aus 60 Sparangeboten von 2,39 Prozent aus. Bei siebenjähriger Laufzeit steigt der Index auf 2,53 Prozent. Beide Indizes liegen also ein knappes Prozent über den Renditen adäquater Bundesschatzbriefe.

Bis zu vier Prozent sind drin

Ein besonders gutes Angebot kommt aktuell von der C&A Bank. Die Bank der Kaufhauskette bietet Anlegern bis 9.999 Euro sechs Jahre lang 3,50 Prozent Zinsen, für sieben Jahre 3,55 Prozent p.a. Ab 10.000 Euro Geldanlage steigen die Zinssätze auf 3,55 bzw. 3,60 Prozent – mehr als doppelt so hoch wie bei Bundesschatzbriefen.

Auch die Bremer Nordfinanzbank macht eine attraktive Offerte: Für Beträge bis 50.000 Euro zahlt sie bei sechsjähriger Spardauer jährlich 3,4 Prozent Zinsen. Wer länger anlegen möchte, der muss einen zehnjährigen Sparhorizont wählen, dafür zahlt die Bank dann 3,7 Prozent p.a. Bei siebenjährigem Sparhorizont überzeugt auch die niederländische Credit Europe Bank mit 3,75 Prozent Guthabenzins; für zehn Jahre zahlt sie sogar 4,0 Prozent p.a. Allerdings müssen sich Sparer hier mit europäischer Einlagensicherung von maximal 100.000 Euro begnügen.

Bei Banken mit deutscher Einlagensicherung sind Spargelder meist in Millionenhöhe abgesichert. Die Bausparkassen mischen ebenfalls im Reigen der Top-Zins-Offerten mit. So zahlt die BKM Bausparkasse Mainz bei sechsjähriger Geldanlage 3,15 Prozent Zinsen, bei siebenjähriger 3,25 Prozent.

Geldanlage-Vergleich: Diese Zinsen gibt es derzeit bei Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefen.
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