Ingolstadt
Leichtgewicht aus dem Drucker

Schanzer Racing Team stellt sein neuestes elektrisches Rennfahrzeug vor

31.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:14 Uhr

Große Mannschaft: Das gesamte Schanzer Racing Team stellte sich nach der Präsentation des neuen elektrisch betriebenen Rennwagens auf der Bühne dem Publikum vor - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Das Geheimnis der diesjährigen Formula-Student-Rennsaison für Elektrofahrzeuge ist aus Ingolstädter Sicht gelüftet: >Am Freitagabend enthüllte das Schanzer Racing Team – eine Gruppe aus 70 Studierenden der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) – sein neuestes Fahrzeug. Damit wollen sie in gut zwei Monaten erstmals offiziell im internationalen Wettstreit in statischen und dynamischen Disziplinen auf Kurs gehen.

Der Elektroflitzer, der es auf etwa 120 Kilometer pro Stunde bringen kann (im Renneinsatz 70 bis 80), kam für den Abend frisch von der Teststrecke und avancierte nach der Präsentation zum absoluten Blickfang und Mittelpunkt der etwa 200 geladenen Gäste, die sich an dem Fahrzeug auf der Bühne kaum mehr sattsehen konnten. Zuvor gaben Team-Captain Stefanie Scherbaum und Hans-Georg Schweiger, betreuender Professor für Fahrzeugelektronik und Elektromobilität an der THI, Einblicke in die Geschichte und die aktuelle Entwicklung im Team und wagten Ausblicke auf die kommende Zeit. So hoffe man, dass es noch gelingt, außer beim Rennen im italienischen Varano auch an den Events am Hockenheimring und auf der Rennstrecke im österreichischen Spielberg teilnehmen zu können.

Im vergangenen Jahr habe das Team mit großen Umbrüchen – auch in personeller Hinsicht – zu kämpfen gehabt, hieß es weiter. Ein Umstand, der die gewünschten Ergebnisse auf der Strecke wohl teilweise vermissen ließ. Denn Studenten, die ihr Studium absolviert haben, verlassen nicht nur die Hochschule, sondern auch das Team. Ein Prozess, bei dem auch internes Wissen verloren gehen kann, das wieder neu erarbeitet werden muss, wie Scherbaum vorab im Gespräch mit dem DK bestätigte. Um dem entgegenzuwirken, wolle man in dieser Saison eine Wissens-datenbank aufbauen, um so Strukturen außerhalb der persönlichen Übergabe zu schaffen. Mittlerweile seien die technische und wirtschaftliche Abteilung aber wieder aufgebaut, und es werde viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet. So besuchte man im Februar die Nationale Bildungskonferenz für Elektromobilität in Berlin, stellte auf der Hannovermesse das Auto aus und suchte den Kontakt zu anderen Teams. Auch in den sozialen Netzwerken sei inzwischen eine solide Fangemeinschaft herangewachsen.

„Wir wollten ein schnörkelloses Auto“, sagten die beiden Technikleiter bei der Präsentation des Leichtgewichts. Nichts wurde demnach unversucht gelassen, das Auto schneller zu machen, um das Team bei der Formula Student weiter nach vorne zu bringen. Einige Geheimnisse, wie man dem Wagen Gewicht abnehmen konnte, wurden dann auch gelüftet: eine leichtere Batterie und ein kleinerer Motor. „Viele Teile der Verkleidung stammen aus dem 3D-Drucker“, verrieten Weber und Kaindl. Dies habe die Fahrzeugmasse stark reduziert. Außerdem habe man vermehrt Platinen selbst entwickelt.

Nun geht es also noch darum zu demonstrieren, wie gut sich der SRe 15 auf der Strecke im Kampf gegen die internationale Konkurrenz schlägt. Erst dann können sich die engagierten Köpfe des Schanzer Racing Teams sicher sein, das richtige Händchen bei Entwicklung und Konstruktion gehabt zu haben.