Ingolstadt
Lehrreiche Sitzung

Bezirksausschuss lässt sich über Sprengeländerung informieren und fordert mehr Platz an der Unsernherrner Dorfschule

14.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:38 Uhr
Zahlen, Daten, Fakten: Maria Bürkl, die Leiterin des städtischen Schulverwaltungsamtes (Mitte), sowie Kulturreferent Gabriel Engert (rechts) erklärten gemeinsam mit Adelinde Schmid, der Leiterin des Amtes für Kinderbetreuung und vorschulische Bildung, im BZA Münchener Straße die geplante Änderung des Schulsprengels. −Foto: Hauser

Ingolstadt - Die geplante Änderung des Schulsprengels im Ingolstädter Süden hat ein weiteres Mal den Bezirksausschuss Münchener Straße beschäftigt.

Wie mehrfach berichtet, soll der Zuschnitt der Einzugsgebiete der Grundschulen an der Münchener Straße und in Unsernherrn so verändert werden, dass künftig die Schülerzahlen in der Dorfschule Unsernherrn steigen, die an der so genannten Antonschule aber sinken. Das Stadtteilgremium hatte um eine genauere Erläuterung dieser Planungen gebeten, nachdem sie unter anderem bereits im Stadtrat, dem Kulturausschuss und dem Jugendhilfeausschuss diskutiert worden waren. Am Mittwochabend kamen deswegen Maria Bürkl, die Leiterin des städtischen Schulverwaltungsamtes, Adelinde Schmid, die Leiterin des Amtes für Kinderbetreuung und vorschulische Bildung, sowie Kultur- und Schulreferent Gabriel Engert zur BZA-Sitzung in den Dorfstadel nach Unterbrunnenreuth. Im Publikum saßen außerdem etliche Stadträte sowie Angelika Mayer-Tschinkl und Sigrid Schwarzer, die Leiterinnen der beiden betroffenen Schulen.

Angesichts der künftigen Entwicklung der Schülerzahlen käme man um einen neuen Zuschnitt der Einzugsgebiete der beiden Grundschulen gar nicht herum, machten die Gäste anhand etlicher statistischer Werte deutlich. Vor allem, wenn an beiden Schulen in Zukunft auch der so genannte Kooperative Ganztag angeboten werden soll. Diese Form der Ganztagsbetreuung soll - so hat es er Stadtrat beschlossen - künftig an allen Ingolstädter Schulen umgesetzt werden und die verschiedenen gelebten Modelle an den einzelnen Einrichtungen ablösen. Dazu werden zusätzliche Räume benötigt, was an vielen Schulen Baumaßnahmen nach sich zieht. An der Antonschule entsteht gerade ein Erweiterungsbau. Der allerdings wird nicht ausreichen, um den Kooperativen Ganztag anbieten zu können. Weitere neue Gebäude seien an der Stelle aber nicht zu realisieren. Deswegen müssten die Schülerzahlen sinken.

Auch in Unsernherrn soll neu gebaut werden. Die Schule ist schon jetzt viel zu klein und muss erweitert werden. Geplant ist, die Kapazität von derzeit sechs auf zehn Kassen zu erhöhen. Noch gebe es keine konkreten Pläne, der Baubeginn könne wohl erst 2023 oder 2024 erfolgen, erklärte Engert. "Und erst wenn die Erweiterung in Unsernherrn vollzogen ist, kann auch die Sprengeländerung erfolgen. "

Die BZA-Mitglieder stimmten diesen Plänen mehrheitlich zu. Allerdings wurde deutlich, dass viele in Unsernherrn auf eine kurzfristige Lösung der angespannten Raumprobleme drängen. Zwei Mütter schilderten eindrücklich, wie eng es an der Schule - auch und gerade bei der Mittagsbetreuung - zugeht. Engert räumte ein, die kleine Schule sei "übervoll" und an vielen Stellen müsste bereits improvisiert werden.

Der BZA schlug vor, möglichst schnell Schulcontainer aufzubauen, um kurzfristig Erleichterung zu schaffen. Engert berichtete, diese Lösung sei bereits geprüft worden. Es sei aber nicht damit getan, "einfach schnell irgendwo einen Container hinzustellen". Dabei handele es sich um eine ausgewachsene Baumaßnahme, die das Hochbauamt entsprechend fordere und eventuell sogar die Neubaupläne verzögern könnte. Die Statistiken wiesen außerdem darauf hin, dass die Zahl der Schüler an der Unsernherrner Dorfschule in den nächsten Jahren etwas zurückgehen. Die betroffenen Zuhörerinnen und der BZA beharrten allerdings darauf, dass die aktuelle Situation kaum tragbar sei und doch noch einmal kurzfristige Lösungen in Betracht gezogen werden sollten. Die Gäste verließen die BZA-Sitzung demach mit einer Hausaufgabe. "Wir schauen uns das nochmal an", versprach Engert.

DK

Johannes Hauser