Lehrer Live zeigen, was sie musikalisch können

06.04.2009 | Stand 03.12.2020, 5:03 Uhr

Jazz, Klassik und Salonmusik: die Lehrer der Musikschule Hilpoltstein zeigten bei ihrem Liveauftritt im Auhof die ganze Bandbreite ihres Könnens. - Foto: kx

Hilpoltstein (HK) Ein "Lehrer Live"-Konzert auf gewohnt hohem Niveau erlebten die Zuhörer im gut besuchten großen Saal im Auhof. Die Lehrkräfte der Musikschule Hilpoltstein überzeugten einmal mehr, dass sie über hervorragende künstlerische Fähigkeiten verfügen.

Als Einstimmung auf den Abend erinnerte "Bella Senorita" ein wenig an einen Schlager aus den 20er Jahren. Das Bernstein-Ensemble, bestehend aus fünf Musikerinnen und Musikern, holten zur Verstärkung den Bassisten und Gesangslehrer Wayne Lempke hinzu.

Es folgte die "Grande Sonate Concertante" von Friedrich Kuhlau, technisch wie auch musikalisch hervorragend vorgetragen von der Flötistin Rebecca Schmidt und der Pianistin Ludmilla Götzfried. Vom Komponisten Kuhlau sind meist nur einfache Klaviersonaten für Musikschüler bekannt. Umso mehr erstaunte dieses fast 30 Minuten dauernde Werk mit Virtuosität und Klangvielfalt.

Nach der Pause ging es weiter mit zwei Arien aus den Opern "Lohengrin" von Richard Wagner und "Don Carlo" von Guiseppe Verdi. Mit kräftiger, eindrucksvoller Bassstimme konnte Wayne Lempke die Dramatik, die in den Liedern steckt, ausdrücken. Das Orchester ersetzte Susanne Czieharz und überzeugte durch ihre einfühlsame Begleitung am Klavier.

Passend zum Ambiente im großen Saal – mehrere kleine Sitzgruppen und gemütliches Kerzenlicht – bot das Bernstein-Ensemble einen beschwingten Walzer, genannt "Berühmter Konzert-Walzer" von Moritz Moszkowski. Das Ensemble bestehend aus Katrin Dinkelmeyer (1. Violine), Werner Kachler (2. Violine), Evelyn Ebert (Flöte), Violetta Weiß (Cello) und Burkhard Freimuth (Klavier) spielte schon einmal beim Sommerfest der Musikschule vor zwei Jahren und zeigte, mit welcher Freude das Quintett die Salonmusik wiedergibt.

Der Umbau erfolgte, das Mikrophon und der Verstärker wurden aufgebaut, das Schlagzeug zurecht gerückt für den Jazzteil des Abends. Die Sängerin Margit Held nannte den Übergang von E- (ernster) zur U- (Unterhaltuns-) Musik nahtlos, eigentlich sollte die Mischung von beidem "EU-musik" genannt werden. Mit dem Standardlied "I get a kick out of you" von Cole Porter wurde Margit Held von dem Pianisten Stefan Holweg, dem Bassisten Gunther Rissmann und dem Schlagzeuger Jens Liebau in einem modernen Arrangement begleitet. Zu den letzten beiden Stücken "That’s all" von Alain Brandt und Bob Haymes und dem Samba "Triste" von Antonio Jobim gesellte sich noch der Saxophonist Rainer Buschke hinzu.

Die Formation beeindruckte durch ihr souveränes Spiel und ihre Lockerheit, die Jazzstandards wie diese zu einem Ohrenschmaus werden ließen.

Harald Mulack, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins der Musikschule, bedankte sich bei den Mitwirkenden und Helfern. Der Schlussapplaus bewirkte, dass sich die Band noch zu einer Zugabe hinreißen ließ.