Leerstand - Wenn die Wohnung leer steht

03.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:17 Uhr

In Ballungsräumen wie München und Hamburg wird bezahlbarer Wohnraum rar. Im Gegensatz dazu steigen andernorts die Leerstände an. Wie sich Vermieter schützen und wie die Reise weitergeht.

In Ballungsräumen wie München und Hamburg wird bezahlbarer Wohnraum rar. Im Gegensatz dazu steigen andernorts die Leerstände an. Wie sich Vermieter schützen und wie die Reise weitergeht.

F?r die Bewohner deutscher Gro?st?dte d?rfte dieses Wort nahezu unbekannt sein: Wohnungsleerstand. Denn in Hamburg, M?nchen oder Frankfurt bilden sich bei Wohnungsbesichtigungen teilweise Warteschlangen. Eine Studie des Beratungsunternehmens Empirica zeigt, dass bundesweit 3,3 Prozent der Wohnungen leer stehen. Die geringsten Leerstandsquoten haben M?nchen (0,5 Prozent) und Hamburg (0,7 Prozent). Eine Quote von zwei bis drei Prozent gilt aber als v?llig normal. Die Experten des Bundesinstituts f?r Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bezeichnen diese Bandbreite als ?Fluktuationsreserve?, die etwa durch Umz?ge und Bauma?nahmen hervorgerufen wird.

Gemessen am CBRE-Empirica-Leerstandsindex sind die Immobilienleerst?nde schon seit sechs Jahren r?ckl?ufig. Dennoch mahnen Wissenschaftler von IW und dem Bundesinstitut f?r Bau-, Stadt- und Raumforschung davor, dass Leerst?nde in Zukunft zunehmen werden.

Hier drohen Leerst?nde

Glaub man der BBSR-Wohnungsmarktprognose 2025, so ist Ostdeutschland zunehmend betroffen, aber auch die altindustrialisierten Regionen Westdeutschlands. Daneben k?nnten es Vermieter auch in Teilen Nord- und Ostbayerns sowie Niedersachsens schwer haben, einen Mieter zu finden. Nach IW-Prognosen sind Sachsen-Anhalt, Th?ringen und Brandenburg in besonderem Ma?e von hohen Leerst?nden gef?hrdet. Tipp: Wenn Sie wissen m?chten, wie es um Ihre Region bestellt ist, finden Sie dazu unter www.leerstandsmelder.de hilfreiche Informationen.

Sch?nheitseingriffe
Besonders in wirtschaftlich schwachen Regionen sollten Eigent?mer die Initiative ergreifen, so sie Mietausf?llen vorbeugen m?chten. Das ?u?ere Erscheinungsbild eines Anwesens spielt eine entscheidende Rolle. Hier k?nnen Immobilieneigent?mer schon mit einem ?berschaubaren finanziellen Aufwand einiges bewirken. So kann die Zahl der Mietinteressenten steigen. Als Beispiele f?hren Experten einen freundlichen Anstrich, preiswerte helle Fliesen und einen zeitgem??en Bodenbelag wie Fertigparkett oder Laminat an: ?Wer eine Wohnung zum Beispiel mit Fliesen im Stil der 70er Jahre und einem abgewohnten, vielleicht auch noch gemusterten Teppichboden anbietet, muss sich nicht wundern, wenn viele Interessenten die Nase r?mpfen und sich f?r eine andere Wohnung entscheiden.? Nat?rlich k?nnen Vermieter potentiellen Mietern Zugest?ndnisse bei der Miete oder der Kaution machen. Aber auf notwendige Sanierungs- und Modernisierungsma?nahmen k?nnen sie h?ufig doch nicht verzichten.

In jedem Fall wird ein Leerstand h?ufig zur finanziellen Belastung. Gerade dann, wenn Eigent?mer das Objekt finanzieren. In aller Regel lassen sich Geldgeber dann darlegen, welche Bem?hungen der Kunde anstellt, um den Leerstand zu beseitigen ? dann werden ?ber einen befristeten Zeitraum auch Tilgungsaussetzungen und Ratenreduzierungen bis zur kompletten Ratenstundung vereinbart. Bei der Sparkasse N?rnberg haben Immobilieneigent?mer, laut Markus Tei?, Leiter Baufinanzierung, ?f?r maximal zw?lf Monate die M?glichkeit, ihre Tilgung auszusetzen.? Sogar das Finanzamt verzichtet auf die Grundsteuer, wenn das Objekt mieterfrei bleibt.

Au?erdem k?nnen Vermieter im Falle eines Leerstands zumindest die Grundgeb?hren f?r M?llabfuhr, Wasser und Strom sparen und in Absprache mit der Versicherung den Versicherungsschutz herunterfahren. Aus der Sicht einiger Experten ist das aber nicht sinnvoll. Ein Leerstand stellt nach Daf?rhalten der Wohngeb?udeversicherungen meist eine Gefahrenerh?hung dar, die vom Versicherungsnehmer anzuzeigen ist.

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