Langwieser bleibt im Bezirkstag

16.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:40 Uhr

Mainburg/Kelheim (DK) Hannelore Langwieser ist überglücklich. Souverän hat die Mainburger Vize-Bürgermeisterin ihr Direktmandat für den Bezirkstag verteidigt. Die CSU-Politikerin verbesserte ihr Ergebnis von 2008 um 19,3 auf 54,3 Prozent – und ließ ihre Kontrahenten weit hinter sich.

Deutlich abgeschlagen landete Willi Dürr (SPD) mit 17,7 Prozent auf Rang zwei vor Magdalena Groll-Zieglmeier (Grüne) mit 7,9 Prozent und Peter-Michael Schmalz (ÖDP) mit 6,1 Prozent. Die glücklose FDP-Kandidatin Claudia Raum (2,9) wurde am Ende sogar noch von Bayernpartei-Bewerber Michael Kaufmann aus Teugn (5,6) überflügelt.
Am Tag nach ihrem Triumph kam die Siegerin der Bezirkswahl zu einem kleinen Empfang ins Mainburger Rathaus. Dort erwarteten sie Bürgermeister Josef Reiser (SLU) und sein Stellvertreter Edgar Fellner (SPD), um die offiziellen Glückwünsche der Hopfenstadt zu übermitteln). Da hatte sich Hannelore Langwieser schon wieder ein wenig gefangen, hatten sie am Abend zuvor ihre Gefühle doch ein wenig überwältigt. „Ich sage allen Wählerinnen und Wählern und allen, die mich im Wahlkampf unterstützt haben, meinen herzlichen Dank.“
 
Freilich weiß die 59-Jährige, dass sie nach dem Ausscheiden von Landrat Hubert Faltermeier keinen ernst zu nehmenden Kontrahenten mehr zu fürchten hatte. Bekanntlich hatten die Freien Wähler im Landkreis nach innerparteilichen Querelen nicht einmal einen Bewerber für das Direktmandat ins Rennen geschickt. Keiner der verbliebenen Mitbewerber Langwiesers kam auch nur annähernd an das Ergebnis Faltermeiers, des Stimmenkönigs der Wahl von 2008 mit damals 26,74 Prozent, heran. So war der Weg frei für die Mainburgerin, die ihr persönliches Erststimmenergebnis von 35,0 auf jetzt 54,3 Prozent nach oben schraubte. „Dass es diesmal bei weitem leichter wird, war mir völlig klar“, räumt Langwieser ein, „aber dass ich so gut abschneiden würde, ist für mich sehr erfreulich.“ Am Ende triumphierte sie in 23 der 24 Landkreiskommunen.
 
Vor allem freut sie ihr persönliches Ergebnis im eigenen Gäu. In ihrer Heimatstadt kam die Mainburger Vize-Bürgermeisterin auf 66,1 Prozent. Und auch in den vier Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Mainburg fuhr sie Traumergebnisse ein: in Aiglsbach 74,5 Prozent, in Attenhofen 74,6 Prozent, in Elsendorf 70,1 Prozent und in Volkenschwand 68,2 Prozent. „Das zeigt, dass meine Politik bei den Leuten in meiner Umgebung ankommt“, sagt Langwieser.
 
Für Peter-Michael Schmalz geht die Zitterpartie seit Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr weiter. Seine ÖDP wird wieder mit einem Sitz im Bezirkstag vertreten sein. So viel steht seit gestern Nachmittag fest. Daher darf sich der Listenführer seiner Partei Hoffnungen machen, den Sprung ins Gremium am Ende auch zu schaffen. Mit 21,6 Prozent konnte der Langquaider natürlich in seinem Heimatort punkten. Es fehlte aber auch hier um Längen zur Siegerin, die selbst dort 49,8 Prozent der Stimmen abräumte.
 
Willi Dürr nimmt seine Niederlage gelassen. „Ich komme damit gut zurecht“, sagt der erfahrene Fahrensmann der Sozialdemokratie im Kreis Kelheim. Natürlich freut den Paintener Bürgermeister, dass er der schier übermächtigen CSU-Konkurrentin wenigstens in seiner Heimatgemeinde mit 53,7 Prozent ein Schnippchen schlagen konnte. Unter dem Strich schnitt er auch besser ab als sein Parteifreund Peter Groeben, der es 2008 nur auf 14,8 Prozent gebracht hatte. Weitere gute Ergebnisse fuhr der SPD-Bewerber Dürr in den Nord-Gemeinden Ihrlerstein mit 35,6 Prozent und Essing mit 25,4 Prozent ein. Dass er im übrigen Landkreis nicht mehr ausrichten konnte, führt der 63-jährige frühere DGB-Regionsvorsitzende darauf zurück, dass seine Gewerkschaftstätigkeit einige Jahre zurückliegt.
 
Auf Platz drei landete unter den Direktkandidaten die Grüne Magdalena Groll-Zieglmeier. Die Abensbergerin erreichte 7,9 Prozent und damit fast drei Prozent mehr als Daniel Jahnke vor fünf Jahren. Für ein zweistelliges Ergebnis reichte es nur in ihrer Heimatstadt Abensberg (13,9) sowie in Bad Abbach (11,0) und Biburg (10,1).
 
Ein besonderes Bonmot: Die Bayernpartei landete in der Endabrechnung der Erststimmen mit 5,6 Prozent hinter CSU, SPD, Grünen und ÖDP auf Platz fünf. In Teugn entschied sich mit 23,5 Prozent sogar fast jeder vierte Wähler für die weiß-blauen Separatisten. Der Grund: Direktkandidat Michael Kaufmann stammt aus dem Ort, ist dort offensichtlich auch sehr bekannt und konnte damit natürlich seinen Heimvorteil ausspielen.