Ingolstadt
Lange Zeit Seifensiederei

14.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:58 Uhr

Ingolstadt (tsk) Der Kreis schließt sich mit dem Umbau zur Augustiner-Brauerei: Der erste Eigentümer des alten Illinger-Hauses in der Theresienstraße 15 war nämlich ein Brauer, erklärte Josef Dintner von der Stadtverwaltung den Teilnehmern der kleinen Führung durch den Gebäudekomplex.

Seit diesem Kauf 1613 hat das Haus in der Innenstadt einiges erlebt.

1895 erhielt die Fassade einen Quaderputz mit den zwei noch heute sichtbaren Fresken. Schon ab 1799 wurden in dem Gebäude Seifen produziert, 1896 übernahm dann der aus Freising stammende Seifenfabrikant Joseph Illinger. Dessen Sohn Franz Illinger übernahm die Ingolstädter Seifenfabrik 1925.

Noch heute gibt es dort Spuren dieser Produktion, die irgendwann vor den großen Märkten und Marken mit ihren billig produzierten Seifen kapitulieren musste. Im Keller der zweigeschossigen ehemaligen Siederei mit Pultdach und immer noch erhaltenen preußischen Kappendecke befinden sich noch mehrere Maschinen, Kessel und ein Kurbelaufzug. Augustiner hat schon Kontakt zum Stadtmuseum aufgenommen, ob man dort nicht Interesse an den historischen Dokumenten der Ingolstädter Seifenproduktion hat.

Zuletzt hatte die Bäckerei Heiglbeck, die längst ein Haus weitergezogen ist, eine Filiale in dem Haus betrieben, daneben firmierte ein Friseur. Seit dem Auszug der beiden Geschäfte steht das Haus leer.