Geroldshausen
Lange Backnacht

Vom Teig bis hin zur Frühstückssemmel

20.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr
Einen Blick hinter die Kulissen warfen zahlreiche Besucher bei der "Langen Nacht des Backens" in Geroldshausen. −Foto: Karmacon

Geroldshausen (WZ) Eine lange Nacht haben sie versprochen - und Wort gehalten.

Als die Gäste frühmorgens dann nach Hause gingen, da waren sie voll von Eindrücken, aber auch voller Hochachtung für das Handwerk an sich und das Bäckerhandwerk im Besonderen. "Wir wollten zeigen, was ein Bäcker alles leistet, welche Herausforderungen zu stemmen sind", sagen Bäckermeister Hermann Häußler und seine Frau Birgit. Immer noch stehen auch sie unter dem Eindruck ihrer "Langen Nacht des Backens", einer Aktion, mit der sie voll ins Schwarze getroffen haben: Mitten in der Nacht, als sich die meisten gerade bettfertig machten oder schon süß träumten, öffneten sie ihre Backstube in Geroldshausen, um Interessierte in die Teigschüsseln, Backwannen und Öfen schauen und sie teilhaben zu lassen an den Abläufen in einer traditionellen Bäckerei, in der das Handwerk noch hoch gehalten wird, der Teig Zeit zum Ruhen bekommt und am Ende ein ehrliches Produkt steht, geschaffen zu nachtschlafender Zeit. Groß war die Resonanz auf die Einladung der Häußlers, die Backstube voll - und trotz der vielen Besucher ließ sich das Bäckereiteam nicht aus der Ruhe bringen. Alles genau getaktet, jeder Handgriff saß, 6000 Semmeln und 300 Kilogramm Brot mussten gebacken werden, Teige angerührt werden - eine handwerkliche und logistische Meisterleistung. "Jetzt sehe ich meine Frühstückssemmel mit ganz anderen Augen", meinte einer der Gäste. "Weil ich jetzt weiß, was dahinter steckt."