Landwirtschaft stellt sich vor

13.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:46 Uhr

Zahlreiche Schaulustige wollten genau sehen, wie aus einem dicken Baumstamm Hackschnitzel werden. Weitere Angebote, zum Beispiel eine Landmaschinenausstellung, zogen die Besucher in ihren Bann.

Hardt (SZ) Einen solchen Ansturm hat es in dem kleinen Ort Hardt bei Weichenried noch nicht gegeben. Mehrere tausend Besucher folgten gestern dem Aufruf des Bayerischen Bauernverbandes zu einem Tag des offenen Hofes.

Vier landwirtschaftliche Betriebe, alle dicht beieinander liegend, sperrten ihre Tore auf und boten Verbrauchern wie Fachleuten Einblicke in die Charakteristik der heimischen Landwirtschaft und der angegliederten Wirtschaftszweige. Verbundenheit zur Tradition, angewandter Naturschutz und Entwicklungen im Bereich der Nahrungsmittel standen den ganzen Tag über im Mittelpunkt.

"Dass bei dem Wetter so viele Leute kommen, überrascht uns doch", freute sich Georg Birgmeir. Milchvieh und Ackerbau stehen beim "Baimerl" im Vordergrund und gerade das Milchvieh zog die Blicke der vielen Kinder auf sich. Dass die Kühe doch nicht lila sind, hatte sich selbst bei den kleineren Gästen schon herum gesprochen; dass der Nachwuchs sich sogar an einem Gummieuter versuchen durfte, gehörte schon zu einem besonderen Erlebnis – auch wenn statt Milch nur Wasser im Eimer landete.

Wasser regnete nur am Vormittag vom Himmel, am Nachmittag konnten die Schirme zugeklappt bleiben. Beste Voraussetzungen um sich an den Ständen, die in den prächtigen Bauernhöfen aufgebaut waren, zu informieren. Über nachwachsende Rohstoffe etwa, wie eine Hackschnitzelheizung funktioniert, oder wie Korbmacher oder Strickdreher ihre Ware produzieren.

"Beim Steffe" lautet der Hausname der Familie Neukäufer, die Bullenmast, Hopfenanbau und Ackerbau betreibt, ebenso wie "Beim Hirmer", mit Familiennamen Martin Kreitmayr und Namensvetter Richard Kreitmayr. Dem Filius von Martin Kreitmayr, ebenfalls Martin, gelang ein besonderer Streich: zog doch die Bayerische Milchkönigin Christa Rappensperger aus Mühldorf am Inn ausgerechnet ihn als Hauptgewinner aus einem Bauernhofquiz. Da staunte BBV-Kreisobmann und MdL Max Weichenrieder und auch Bürgermeister Manfred Russer konnte sich als Schirmherr des Tag des offenen Hofes ein Schmunzeln nicht verkneifen. Allerdings musste der kleine Martin auf den ausgelobten Hubschrauberrundflug verzichten, dem Piloten war dazu das Wetter zu ungünstig.

Abgesagt wurden auch die Kutschfahrten, in denen weitere Majestäten hätten Platz nehmen sollen: die tags zuvor frisch gekrönte Bayerische Kartoffelkönigin Barbara I., Spargelkönigin Marina I. und Gerolsbachs Blütenkönigin Christiane I. Sie zog es dafür an die Milchbar, wo sie die Milchcocktails probierten. Für die Familien mit ihren Kindern lockte ein Rundgang: Zuschauen beim Buttern von Hand, Probieren von Käsespezialitäten bis hin zum Einkauf von frischen Kartoffeln.