Landwirt-Beruf "vielseitig wie kein anderer"

08.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:41 Uhr

Die erfolgreichen Absolventen des Ausbildungsgangs Landwirt aus den Kreisen Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen mit Josef Konrad (l.) und Josef Brenninger (2. v.l.). - Foto: Kügel

Imbath/Neuburg (kue) 44 junge Menschen aus der Region 10 haben heuer die Abschlussprüfung für den Beruf Landwirt bestanden. In Imbath erhielten sie ihre Zeugnisse und feierten mit Lehrern, Lehrherrn, Angehörigen sowie Gästen aus Politik und Berufsverbänden ihren erfolgreichen Berufsabschluss.

Die insgesamt 49 Teilnehmer aus den Landkreisen Eichstätt, Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und der Stadt Ingolstadt erreichten laut Prüfungsbericht von Ausbildungsberater Josef Brenninger bei der Abschlussprüfung in den Bereichen Pflanzen- und Tierproduktion sowie Wirtschafts- und Sozialkunde einen Notendurchschnitt von 3,21. Wobei die Praxis – Schnitt 2,95 – den Junglandwirten offenbar deutlich besser lag als die Theorie.

Für besonders gute Leistungen wurden Andreas Winter aus Menzenbach, Josef Eigenhauser aus Aufham, Peter Golder aus Emskeim, Ulrich Birkmeir aus Dezenacker, Anton Schmailzl aus Tettenwang, Stefan Bogner aus Berching und Stefan Kistler aus Göppertshausen ausgezeichnet. Werner Götz, der Leiter des Amts für Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt (ALF), freute sich, dass so viele Menschen "das Ziel qualifizierte Ausbildung mit Energie und Herz anstreben".

Von den 49 Prüflingen haben aus der Gruppe der Auszubildenden alle 27 die Berufsschule in Pfaffenhofen und mit einer Ausnahme auch das Berufsgrundschuljahr Agrarwirtschaft besucht. Für sieben von ihnen wurde die betriebliche Ausbildung auf ein Jahr verkürzt, weil sie schon eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Da die ursprünglich 29 Teilnehmer am Bildungsprogramm Landwirtschaft (BiLa) eine langjährige Praxiserfahrung nachweisen müssen, seien sie im Schnitt 30 Jahre alt, erklärte Götz.

5500 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in der Region. Wenn nur die 2000 Haupterwerbsbetriebe von einem ausgebildeten Landwirt geführt werden sollen, müssten die 44 erfolgreichen Absolventen rechnerisch 83 Jahre wirtschaften, verdeutlichte Götz den Nachwuchsmangel in der Landwirtschaft. Vor diesem Hintergrund lobte er besonders den im Frühjahr 2009 ausscheidenden Josef Brenninger, der 20 Jahre lang unzählige Auszubildende samt Eltern beraten und deren Ausbildung erfolgreich koordiniert habe.

Bei Brenninger sowie allen Lehrern und Ausbildern bedankten sich stellvertretend für alle Absolventen Stefan Grünberger aus Osseltshausen und Christian Kügel aus Forchheim sowie die Vorsitzenden der Prüfungsausschüsse, Johann Funk aus Tauberfeld und Georg Altmann aus Deimhausen. Im Gegensatz zu früher sei der Beruf des Landwirts heute "vielseitig wie kein anderer", betonte Johann Funk. Denn der Bauer müsse heute "ein halber Mechaniker, Botaniker und Tierarzt sein und auch noch was von Buchführung verstehen". Der Eichstätter Landrat Anton Knapp unterstrich die Bedeutung der qualifizierten Ausbildung für den Erfolg und das Ansehen der bayerischen Land- und Ernährungswirtschaft und den ländlichen Raum insgesamt.

Berufsschullehrer Joseph Amberger wünschte seinen Schülern, dass "Ihre Talente zum Blühen kommen", BBV-Vertreter Josef Kroll mahnte die Junglandwirte, trotz aller Arbeit das Leben nicht zu vergessen und sich in Vereinen und Verbänden zu engagieren. Josef Konrad vom ALF Pfaffenhofen beschloss die Veranstaltung mit der Aufforderung: "Bringt Euch ein, seid Unternehmer und nicht Unterlasser!"