Ambitionierter MTV startet in Rottenegg

08.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:41 Uhr

Auf Routinier Günther Mühlbauer (Foto) muss der heuer stark verjüngte FSV Pfaffenhofen bis auf weiteres verzichten. - Foto: Stoll

Pfaffenhofen (PK) Die Saison beginnt, die Karten werden neu gemischt. Am Wochenende zeigt sich für die Vereine der Fußball-Kreisklasse Donau/Isar 2, was ihre Vorbereitung wert war. Wer ist nun wirklich Favorit? Wie schlagen sich die drei Aufsteiger Geisenfeld, Vohburg und Irsching

Zum Duell Absteiger gegen Aufsteiger kommt es zwischen Hohenwart und Geisenfeld, während für Vohburg gleich das erste Stadtderby gegen Rockolding auf dem Programm steht. Irsching versucht derweil gegen den etablierten ST Scheyern sein Glück. Von den beiden Pfaffenhofener Teams startet der FSV gegen Absteiger Zuchering, der ambitionierte MTV beim möglichen Überraschungsteam HSV Rottenegg. Zu einem Nachbarschaftsduell kommt es außerdem zwischen Rohrbachs Reserve und dem VfB Pörnbach.

TSV Hohenwart - FC Geisenfeld: Nach kurzer Pause und einer nicht gar so intensiven Vorbereitung zeigt der Absteiger aus Hohenwart noch Höhen und Tiefen. "Die Generalprobe haben wir verpatzt – vielleicht gelingt daher der Auftakt", hofft Trainer Stefan Weber, der neben Benni Vogt (Bandscheibe) eventuell auch auf Thomas Schweiger und Rupert Schwarzbauer verzichten muss. Trotzdem ist er vor dem Duell gegen den Aufsteiger zuversichtlich. "Sieg – fertig – aus", nennt er sein klares Ziel, da er einen guten Start für eine erfolgreiche Saison für unverzichtbar hält.

Ein Spaziergang wird er nicht werden. Dafür sorgen die Geisenfelder bestimmt, die mit Euphorie und Kampfkraft ihren ersten Auftritt in der Kreisklasse seit Jahren genießen wollen. "Was nicht heißt, dass wir das locker angehen. Wir hauen immer alles raus", erwartet Peter Schmidbauer einen hochgradig engagierten Auftritt, der gerne mit Überraschungspunkten enden darf. Im Weg stehen ihm allerdings die vielen Urlauber. Stefan Thorwarth, Markus Wittig, Mike Luja und Daniel Lohninger fehlen am Sonntag zusätzlich zu den Langzeitverletzten.

TV Vohburg - FC Rockolding: Nach der souveränen Meisterschaft haben die Vohburger nicht nur ihre Abgänge zu kompensieren, sondern müssen am Sonntag auch mit einigen Verletzten klarkommen. Michael Anthofer (Faserriss), Christian Fesslmeier (Achillessehne) und Peter Heckmeier (beruflich) sind keine Nobodys beim TV, die daher auch kaum zu ersetzen sind. Im Stadtderby wird dennoch jeder rennen und kämpfen, was nur geht. "Das ist der richtige Start, da ist gleich Feuer drin", freut sich Spielertrainer Gerry Schmid auf den Auftakt, in dem er seine Truppe keineswegs chancenlos gegen die bei weitem erfahreneren Rockoldinger sieht.

Die haben unter Denis Dinulovic ein ganz anderes Niveau erreicht als sie im vergangenen Jahr zumeist abgerufen haben. "Das Können haben wir. Jetzt werden wir es hoffentlich auch öfters abrufen", ist der Vorsitzende Manfred Rothbauer zuversichtlich, dass es vom Start weg gut läuft. Zwar fehlen neben den Urlaubern Merdis und Musadim Useini auch noch Hakan Terzi (Zerrung) und Daniel Glotz (Schlüsselbein). Doch falls Mathias Kratzer auflaufen kann, sieht Rothbauer keinen Grund, mit einem Erfolg im Derby nicht gleich in Richtung sicheren Mittelfeldplatz zu stürmen. "Und wenn sogar mehr herausspringt, nehmen wir das auch gerne mit", fügt er an.

SV Irsching - ST Scheyern: In Irsching ist die Euphorie greifbar, doch Spielertrainer Francesco Cosentino betätigt sich erfolgreich als Bremse. "Von uns hat kaum jemand Erfahrung in der Kreisklasse, daher werden wir viel Lehrgeld zahlen", ist er sicher, dass Rückschläge folgen werden. Er hofft, dass sich seine Mannschaft taktisch und spielerisch schnell auf das höhere Niveau einstellen kann. Die Vorzeichen stimmen, da außer Thomas Kozuscheck alle Mann an Bord sind. Scheyern bezeichnet Cosentino gleich als "echte Hausmarke", gegen die es mehr als schwer werde, erfolgreich zu punkten. Von seinem üblichen Ziel geht er dennoch nicht ab. "Ich will immer drei Punkte", macht der SVI-Coach unmissverständlich klar.

Manfred Friedl hält jedoch voll dagegen. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind fit für die Saison", berichtet er von einer Trainingsbeteiligung jenseits der 30-Mann-Grenze, von willigen Spielern und einem hohen Saisonziel. "Ich will Vierter werden und mich damit gegenüber dem Vorjahr verbessern", gibt er eine klare Parole aus, die mit "drei Punkte in Irsching" fast gleichzusetzen ist. Verzichten muss er am Wochenende lediglich auf die Urlauber Andi Wittmann und Lukas Tretter.

FSV Pfaffenhofen - SV Zuchering: Alle verfügbaren Spieler hat Bernd Schäfer am Samstagabend an Bord. Doch das heißt nicht viel. Nach dem Weggang von Thomas Färber steht Thomas Ebner nur noch im Notfall, Günther Mühlbauer derzeit gar nicht zur Verfügung. "Unser Durchschnittsalter sinkt dadurch gewaltig", setzt Schäfer nun auf die Jüngeren, unter anderem auf die Zugänge Christian Götz und Josef Blumenfelder oder auf den Rekonvaleszenten Anton Kirzinger, die allesamt gute Fortschritte zeigen. Auch Thomas Elfinger und Johann Dummler wurden von den Junioren in die Mannschaft gezogen, so dass der FSV in dieser Saison ein komplett anderes Bild abgeben wird. Wie erfolgreich er damit sein wird, zeigt sich gewiss bald. Gegen Absteiger Zuchering, der allen Anschein nach nicht gar so hoch einzuschätzen ist, wollen die Kreisstädter in jedem Fall punkten.

HSV Rottenegg - MTV Pfaffenhofen: Als Außenseiter startet der HSV in die Saison, könnte sich aber durchaus auch als große Überraschung entpuppen. "Die Vorbereitung ist gut gelaufen und wir haben alles gewonnen. Das ist mal Fakt"; sagt der neue Spielertrainer Alban Lajci, der am Sonntag auf den kompletten Kader zurückgreifen kann. Er sieht zwar den hoch gewetteten MTV als Favorit dieser Begegnung, will sich aber zu Hause nicht verstecken. "Unsere Entwicklung schreitet zügig voran – also wollen wir gleich erste Punkt im Kampf um den Klassenerhalt sammeln."

Die Kreisstädter haben ungleich höhere Ziele, wollen sie heuer doch ganz vorne mitspielen. Sie haben sich personell derartig gut verstärkt, dass Spielertrainer Andi Wörl zum Auftakt gleich einmal in Urlaub gefahren ist und Christian Stern die Vertretung übertragen hat. "Wir wollen ihm die freien Tage natürlich nicht vermiesen", peilt Stern dementsprechend drei Punkte in Rottenegg an, obwohl hinter den Einsätzen der weiteren Zugänge Momchil Kishkilov und Wolfgang Hofbauer noch dicke Fragezeichen stehen.

TSV Rohrbach II – VfB Pörnbach: Optimal aufgestellt sieht anders aus. Beide Kontrahenten klagen vor ihrem Saisonauftakt über personelle Engpässe. Rohrbach muss neben den Langzeitverletzten Josef Schachtner (Bänder) und Johannes Riehs (Adduktoren) auf die Urlauber Matthias Gump, Markus Müller und Oliver Duchale verzichten. Trotzdem will Spielertrainer Robert Leppmeier am Samstagnachmittag das Beste aus der Situation machen und gegen die favorisierten Pörnbacher zumindest einen Punkt ergattern.

Licht und Schatten wechselten sich aber auch auf VfB-Seite in letzter Zeit ab. Nach dem verpassten Aufstieg wurde der Kader zwar gut verstärkt. Doch die aktuellen Ausfälle haben es in sich. Michael Stengl (Innenband), Markus Bals (Knie), Christian Schmeichel, Josef Kreitmair, Markus Eberl und Alex Zylla – also unter anderem die komplette Offensivabteilung – fallen länger oder kürzer aus. "Wir werden trotzdem nicht nur verteidigen", ist Spielertrainer auf der Suche nach Alternativen bereits fündig geworden und peilt trotz der Misere mindestens einen Punktgewinn an.