Pfaffenhofen
Landrat drängt auf Nachbesserungen

Bundesverkehrswegeplan: Martin Wolf fordert höhere Dringlichkeit für Baumaßnahmen

06.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Derzeit wird die Standspur auf der A 9 ausgebaut, ohne dass gleichzeitig Lärmschutzmaßnahmen realisiert werden. Landrat Martin Wolf fordert jetzt eine höhere Priorität für den achtspurigen Ausbau zwischen dem Dreieck Holledau und dem Kreuz Neufahrn - inklusive Lärmschutz. - Foto: Straßer

Pfaffenhofen (DK) Im Zuge des Anhörungsverfahrens zum neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 hat Landrat Martin Wolf (CSU) jetzt für die im Landkreis erforderlichen Baumaßnahmen an Autobahnstrecken und Bundesstraßen eine höhere Dringlichkeit gefordert. Dies betrifft den achtspurigen Autobahnausbau zwischen dem Autobahndreieck Holledau und dem Autobahnkreuz Neufahrn inklusive Lärmschutz, die Bundesstraße 13 für die Ortsumgehungen Pörnbach und Reichertshausen sowie die B 16a (Ortsumfahrung von Vohburg-Oberdünzing). Einzig die Ortsumfahrung von Pfaffenhofen sei mit der Kategorisierung "vordringlicher Bedarf" im Planungsentwurf ausreichend berücksichtigt, so der Landrat.

Für die Autobahn fordert Wolf die Einstufung als "vordringlichen Bedarf", für Reichertshausen und Pörnbach die Dringlichkeitsstufe "weiterer Bedarf mit Planungsrecht" und für die B 16a im Stadtgebiet Vohburg bei Oberdünzing die Festsetzung "weiterer Bedarf". Die Nachbesserungen seien aufgrund der besonderen Situation im Landkreis Pfaffenhofen als einem der wirtschaftsstärksten Wachstumsräume dringend erforderlich.

In seinem Schreiben an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) weist Wolf darauf hin, dass für das Autobahnbauprojekt zwischen dem Dreieck Holledau und dem Kreuz Neufahrn der "vordringliche Bedarf" festgestellt werden müsse. Schweitenkirchen liege an der meist befahrenen Autobahn in Bayern und der Verkehr habe in den vergangenen Jahren "enorm zugenommen". Bei der letzten Verkehrszählung im Jahr 2010 wurden laut Wolf in 24 Stunden circa 100 000 Fahrzeuge ermittelt. Als mittelfristige Lösung werde nun die Standspur als zusätzlicher Bedarf ausgewiesen, ohne dass Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden. Vor allem der Lkw-Verkehr bringe den Lärm noch näher an die ungeschützte Wohnbebauung heran. "Für das gesundheitliche Wohlbefinden der Bürger ist der Lärmschutz ein großes Anliegen", betont Wolf. Schweitenkirchen sei bedauerlicherweise größtenteils von lärmmindernden Maßnahmen ausgenommen worden, während nahezu überall sonst an der Autobahn ausreichend Lärmschutz vorhanden ist oder errichtet wurde. Der Pfaffenhofener Landrat: "Dies stößt bei der Bevölkerung auf großes Unverständnis. Die Maßnahme ist höher zu priorisieren und früher zu beginnen als derzeit vom Bund angedacht."

Gar nicht aufgeführt ist im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 die Ortsumfahrung von Oberdünzing an der B 16a. "Diese Festsetzung kann man keinesfalls so hinnehmen, da die Straße eine tägliche Verkehrsbelastung von rund 7700 Fahrzeugen hat", schreibt Wolf. Der Verkehr werde sich in den nächsten Jahren deutlich erhöhen, da die Audi AG ihren Produktionsstandort in Münchsmünster auf rund 3000 Arbeitsplätze hochfahren wolle. "Der hierdurch entstehende zusätzliche Verkehr wird überwiegend über die B 16 a abgewickelt", ist sich der Landkreischef sicher. Die Teststrecke der Audi AG führe ebenfalls durch Oberdünzing. Zusätzlich sei in den vergangenen Jahren ein erheblicher Zuwachs an Schwerverkehr zu verzeichnen, der amtlich durch eine Verkehrszählung noch gar nicht erfasst worden sei. Hier müsse man die "statistischen Werte auf den letzten Stand bringen", heißt es aus dem Landratsamt. Es sei daher "angebracht und sinnvoll" die Ortsumfahrung Oberdünzing als "weiteren Bedarf" in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen.