Neumarkt
Landkreis Neumarkt investiert in Schulen

Der zweite Bauabschnitt am Parsberger Gymnasium wird teurer - Pelletheizung im Landratsamt geplant

04.03.2022 | Stand 14.03.2022, 3:35 Uhr
In drei Bauabschnitten verändert das Parsberger Gymnasium sein Gesicht - hier sind die Verantwortlichen bei einer Begehung zu sehen. −Foto: Vera Gabler

Die steigenden Energiepreise treffen nicht nur Verbraucher, sondern auch den Landkreis Neumarkt. Das hat Markus Mederer, Leiter des Bereichs kreiseigener Hochbau- und Gebäudeverwaltung, bei der jüngsten Sitzung des Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltausschusses deutlich gemacht. Das Gremium musste sich unter anderem mit der Erdgaslieferung befassen.

Neumarkt - Aktuell bezieht der Landkreis Strom und Erdgas von den Stadtwerken Amberg. Künftig will er sich beim Erdgas, wie bereits beim Strom geschehen, an Bündelausschreibungen des Bayerischen Gemeindetags mit der Firma Kubus beteiligen. Die Teilnahme kostet 3600 Euro. Für 2023 muss die Teilnahme separat ausgeschrieben werden. Dafür zahlt der Landkreis 5000 Euro an die Firma Kubus.

Schon jetzt ist aber klar, dass der Landkreis in Zukunft sehr viel mehr für Energie wird ausgeben müssen. Derzeit bezahlt der Landkreis mit allen Gebühren wie Netzentgelten und Steuern laut Mederer rund fünf Cent pro Kilowattstunde. Die Marktbeobachtung der Firma Kubus lasse darauf schließen, dass in Zukunft wohl 7,5 bis zwölf Cent fällig werden könnten. "Diese Zahlen sind aber etwa 14 Tage alt. Angesichts der derzeitigen Lage gehe ich von mindestens zwölf Cent aus", sagte Mederer.

Doch nicht nur der Preis, auch der Verbrauch des Landkreises hat sich wohl deutlich erhöht - zwar liegt für das vergangene Jahr bisher erst eine Schätzung vor, doch die geht von 5,5 statt 4,8 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2020 aus. Als Gründe für den Mehrverbrauch nennt Mederer vor allem das durch Corona veränderte Lüftungsverhalten in den Schulen. Legt man die zwölf Cent zugrunde, so würde der Landkreis für den Verbrauch 2021 400000 Euro mehr bezahlen. Etwas entlasten soll die Rechnung die im Januar im Landratsamt installierte Pelletheizung. Mit ihr soll sich die benötigte Erdgasmenge um etwa 700000 Kilowattstunden reduzieren lassen.

185000 Kilometer hat ein Lastwagen des Kreisbauhofs in zehn Jahren zurückgelegt - nun muss er ersetzt werden. Das berichtete Johann Schmauser, Leiter der Tiefbauverwaltung. Vier Angebote wurden dafür eingeholt. Den Zuschlag erhält die Firma MAN aus Nürnberg für fast 149000 Euro. Der Ladekran, mit dem das Fahrzeug ausgestattet sein soll, wird nach 16 Jahren ebenfalls erneuert. Hier erhält den Zuschlag die Firma Göppl aus Weiden für fast 128000 Euro. Für das alte Fahrzeug werde der Landkreis wohl noch etwa 40000 Euro erzielen können, schätzte Schmauser.

Baupreissteigerungvon 12,6 Prozent

Bei der Generalsanierung des Parsberger Gymnasiums steht der zweite Bauabschnitt an. "Da sind wir ein Opfer der Preisspirale geworden", sagte Mederer. Zwischen August 2020 und 2021 habe es durch alle Gewerke eine Baupreissteigerung von 12,6 Prozent gegeben, die höchste seit 1970, sagte Mederer. Deshalb hätten die Angebote für die Baumeisterarbeiten im zweiten Abschnitt die 2019 geplanten Kosten deutlich übertroffen.

Für 3,2 Millionen Euro erhält die Firma Staufer-Bau aus Rieden den Zuschlag. Eingeplant waren ursprünglich 1,1 Millionen Euro. Das Bauprojekt als Ganzes liege aber nur knapp fünf Prozent über den geplanten Kosten, sagte Mederer: "Wenn es am Ende bei dieser Zahl bleibt, sind wir zufrieden." Im Verzug sei allerdings der Zeitplan - unter anderem, weil Corona die Baustelle zeitweise zum Stillstand gebracht habe. Bei der Abnahme könne aber wohl wieder Zeit eingespart werden.

Die Baumeisterarbeiten für die Erweiterung der Realschule Berching übernimmt die ortsansässige Firma Englmann für 163800 Euro und damit für fast 36000 Euro weniger als angesetzt. Durch die kurzen Wege der Firma lasse sich wohl einiges sparen, sagte Mederer. Die Zimmerer- und Holzbauarbeiten gehen an die Firma O-Lux aus Roth für 278000 Euro. Die Lüftungsarbeiten übernimmt die Firma Spielbauer für 146000 Euro. Gebaut wird auch am Neumarkter Ostendorfer Gymnasium: Die Heizungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt übernimmt die Firma Spielbauer aus Nürnberg für 219000 Euro.

Zwischen Velburg und der Raststätte Jura will die Autobahn GmbH Nordbayern an der A3 alle Brücken erneuern. Zwei dieser Bauwerke führen auf dem Gebiet der Gemeinde Velburg über Kreisstraßen. Eine überquert zwischen Deusmauer und Günching die NM 25, eine zwischen Deusmauer und Lengenfeld die NM 37.

Schon im Oktober hatte der Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltausschuss darüber diskutiert. Im Gespräch war, die Brücke über der NM37 zu verlängern (abgelehnt wegen des Gehwegs) und an der Brücke über die NM25 einen Geh- und Radweg zu bauen. Letzteres wurde zurückgestellt, um auf eine verbindliche Aussage der Stadt Velburg zu warten. Die hat nun darüber beraten und das Vorhaben abgelehnt.

Deshalb hat sich der Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltausschuss nun ebenfalls gegen diese Variante entschieden. Der Hinweis von Erwin Gradl, die Brücke müsse aber verbreitert werden, soll bei der Autobahn GmbH angebracht werden.

DK