Neuburg
Lärmschutz in Holz

Bauausschuss schlägt Konstruktion für Eternitweg vor Hotelbau einstimmig abgesegnet

08.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:32 Uhr

So soll es aussehen, das künftige Hotel "Am Maschinenring". Der Bauausschuss winkte das Vorhaben gestern Abend einstimmig durch. Die erforderlichen Pkw-Stellplätze stehen auf dem Gelände des Maschinenringes zur Verfügung. - Foto: Grafik Maschinenring

Neuburg (DK) Holz, Aluminium oder Stein, das war die Frage, als es gestern Abend im Bauausschuss um den Lärmschutz am Eternitweg ging. Die Stadträte bevorzugen Holz. Nun sollen die Anlieger gefragt werden. Zustimmung erhielt auch das Hotelbauprojekt des Maschinenrings in Neuburg-West.

Eigentlich diskussionslos passierte das Vorhaben des Maschinenringes in Neuburg-West das Gremium. Das Unternehmen möchte ein Hotel mit 116 Betten "Am Maschinenring" errichten. Nachdem Hotelkapazitäten in Neuburg durchaus gebraucht werden und die Antragsunterlagen mit den Festsetzungen des Bebauungsplanes konform gehen, gab es planungsrechtlich auch keine Bedenken. Die erforderlichen Pkw-Stellplätze können auf dem vorhandenen Parkplatz beim Maschinenring nachgewiesen werden. Das künftige Hotel wird drei barrierefreie Zimmer haben, eines davon auch für Rollstuhlfahrer. Die Ausschussmitglieder stimmten dem Vorhaben einmütig zu.

Im Zuge des Eternitweg-Ausbaus sollen die Anlieger durch Lärmschutzwände von den Verkehrsgeräuschen abgeschottet werden. Dazu will die Stadt eine 2,50 Meter hohe Lärmschutzwand errichten. Tiefbaufachmann Rolf Jüngst stellte dazu drei Varianten vor: aus imprägniertem Kiefernholz, in Aluminiumausführung oder in Stein, in Form von Gabionen. Die Holzkonstruktion wirkt optisch am Leichtesten und ist mit 450 Euro pro Quadratmeter Sichtfläche auch die preiswerteste Variante. Insgesamt wird der Lärmschutz etwa 80 000 Euro kosten. Jüngst empfahl Holz und traf damit den Geschmack der Mehrheit im Ausschuss. Otto Heckl (CSU) sprach sich explizit gegen die Gabionen, also Steine in Drahtkörben, aus. "Das sind Verschandelungssachen. Das sind phantasielose Steinhaufen", fand er. Auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) mochte sich mit der Orgie in Stein nicht anfreunden. Gegen die Stimmen von Roland Harsch und Bernhard Pfahler (FW) entschied sich dann die Mehrheit für imprägnierte Kiefer, deren Lebensdauer der Hersteller mit zehn bis 15 Jahren angibt. Die Erfahrung, so Rolf Jüngst, zeige aber, dass das Holz viele Jahre länger hält. Das war quasi eine Vorentscheidung, denn Ralph Bartoschek (SPD) erinnerte daran, dass auch die Anlieger ein Mitspracherecht bei der Materialauswahl hätten. Nun wollen Jüngst und der OB mit ihnen noch Gespräche führen.

Die Grundschule "Am Schwalbanger" ist zu klein geworden. Obwohl die Kinder aus Rohrenfels inzwischen nach Ehekirchen in die Schule gehen, haben sich steigende Schülerzahlen ausgewirkt. Dem soll nun mit der Beschaffung von Mobilcontainern begegnet werden. Vorgesehen und vom Bauausschuss abgesegnet ist die Anschaffung eines Klassenzimmers mit Garderobe. Beides soll bis Mitte September einsatzklar sein. Das Klassenzimmer hat eine Grundfläche von 56,5 Quadratmetern, die Garderobe eine von 13,9 Quadratmetern. Hinzu kommt natürlich die Ausstattung für den Unterrichtsbetrieb. Die Container sollen nahe dem südlichen Nebeneingang der Schule aufgestellt werden. Bei Bedarf kann noch ein weiteres Klassenzimmer mit Garderobe dort Platz finden. Die Kosten für die Übergangsmaßnahme sind mit 75 000 Euro veranschlagt.

Langfristig wird es wohl eine Erweiterung der Schule von drei- auf vierzügig geben müssen. Das, so weist die Vorlage der Verwaltung aus, sei aber von Anfang an bei der Planung berücksichtigt worden. Der OB verteidigte die kleinere, dreizügige Ausführung mit der öffentlichen Förderung. Für eine größere Variante hätte man die staatlichen Gelder nicht im nötigen Umfang bekommen. Erweitere man die Schule, fließe auch wieder Geld vom Freistaat. Klingt zwar plausibel, reichte Bernhard Pfahler (FW) aber nicht als Erklärung. "Wie stehen wir in der Öffentlichkeit da, wenn wir schon wieder Container hinstellen? Die können nur eine kurzfristige Lösung sein. Wir sollten die Erweiterung vorantreiben."

Nachdem das in solider Form so rasch nicht möglich ist, stimmte der komplette Ausschuss mehr oder weniger begeistert für die Übergangslösung.