Karlskron (SZ) Den Gästen einen lustigen Abend bescheren und mit den Einnahmen Gutes tun - unter diesem Motto stand der Kabarettabend, den der Förderverein des SV Karlskron vergangenes Wochenende organisiert hat.
Dabei arbeiteten die Karlskroner mit dem Manchinger Kabarettisten Ralf Winkelbeiner zusammen, der an diesem Abend eine Vorpremiere seines neuen Programms "Pfenningguad" zum Besten gab. Der 42-jährige verzichtete komplett auf seine Gage, damit alle Einnahmen aus dem Ticketverkauf in die Spendenkasse für die Erforschung des Rettsyndroms fließen konnten.
Der gebürtige Karlskroner Christian Fackler musste mit diesem äußerst seltenen Gendefekt schlimme Erfahrungen machen: Seine vierjährige Tochter Miriam leidet daran. Die Kinder kommen augenscheinlich gesund zur Welt, doch um den ersten Geburtstag herum entwickelt sich alles bisher Erlernte wieder zurück. Die Krankheit, an der ausschließlich Mädchen leiden, ist schuld daran, dass die Kinder körperlich auf dem Stand eines dreimonatigen Babys bleiben. Kein Krabbeln, kein Essen, kein Brabbeln ist mehr möglich. Doch die Forscher sind guter Dinge, dass mit einem geeigneten Medikament Abhilfe geschaffen werden könnte. Die Forschungen laufen auf Hochtouren, 2020 sollen Medikamente an ersten Probanden in den USA getestet werden. Doch all das lässt sich nur mit Spendengeldern finanzieren.
Der Förderverein des SV Karlskron füllt die Forschungskasse nun etwas weiter auf. Die Nachfrage für den Benefiz-Kabarettabend war groß, mit 180 Zuschauern war der Saal des Sportheims in Karlskron voll besetzt. Ralf Winkelbeiner präsentierte auch sein neues Programm wieder "auf gut bayerisch": Von den verschiedenen Möglichkeiten, sich in Bayern zu grüßen, über diverse Erfahrungen mit rustikalen Wirtshausbedienungen bis hin zu seinen Erinnerungen als Nikolausdienstleister in Jugendtagen war alles dabei. So mancher Zuschauer im Publikum musste sich Tränen vor Lachen aus dem Gesicht wischen.
Nicht nur der Kabarettist kam gut an, auch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Neben den Einnahmen aus dem Eintrittskartenverkauf haben die fleißigen Helfer des Fördervereins Karlskron auch noch ein Catering angeboten. Am Ende kam die stolze Summe von 3800 Euro zusammen, die der Förderverein des SV Karlskron nun an die Rettstiftung überwiesen hat. Mehr Informationen zur Stiftung und zum Krankheitsverlauf sind online unter www. miriamshoffnung. de zu finden. Die Eltern der kleinen Miriam haben diese Homepage ins Leben gerufen, um über diesen seltenen Gendefekt bessere Aufklärungsarbeit leisten zu können.
