Pfaffenhofen
Kunstverein braucht mehr Mitglieder

Vorsitzender Kopetzky wirbt um größeren Rückhalt in der Bürgerschaft – Jahresversammlung am 2. März

22.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

„Erstaunt aussehender Vogel – in einer Landschaft sitzend“ hat der Münchner Künstler Frank Hutter dieses Werk genannt, das im Mai vergangenen Jahres vollendet wurde. Zu sehen ist das Bild ab 20. April bei der Ausstellung des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins „Rare Aves“ (Seltene Vögel). - Foto: Frank Hutter

Pfaffenhofen (PK) Gegründet im Dezember 2007, setzt der Neue Pfaffenhofener Kunstverein frische Impulse im kulturellen Leben der Kreisstadt. Die große Beuys-Ausstellung und das Island-Festival waren nur zwei der vielen Höhepunkte im vergangenen Jahr. Auch heuer sind viele Aktivitäten geplant.

Die Rückschau auf 2011 ist darüber hinaus lang: Porträts von Oliver Mark, die große Nachhaltigkeitsschau aus Berlin „Zur Nachahmung empfohlen“, Ausstellungen wie „Die Ungestümten“, die Klasse Tal R mit „Mein Esel und Ich“, Marc Köschingers „Wunderkammer“, Sebastian Daschners Schau „In Bewegung/RMX“, dazu zum ersten Mal die Verleihung des Jungen Literaturpreises.

„Letztes Jahr war unglaublich. Vieles lag nicht in unserer Hand, es ergab sich. Wie das Island-Festival, das an der Frankfurter Buchmesse hing. Was da zusammenkam, war gigantisch und in der Dichte eigentlich nicht zu stemmen“, bilanziert der Vorsitzende des Kunstvereins, Steffen Kopetzky. Heuer sei deshalb eher „Innerlichkeit“ angesagt, zum Beispiel mit dem bis Dezember bewohnten Kreativquartier Alte Kämmerei, „ein sozialer und gesellschaftskritischer Aspekt“, so Kopetzky.

Der 1971 in Pfaffenhofen geborene Schriftsteller kam 2005 mit seiner Frau Dorle aus Berlin wieder zurück in seine Geburtsstadt. Zusammen mit dem Maler Christoph Ruckhäberle, 1972 in Pfaffenhofen geboren, versammelte Kopetzky einige Freunde, vor allem aus dem kreativen Bereich um sich und gründete den Neuen Kunstverein, um das kulturelle Leben in „unserer kleinen Stadt“ zu bereichern.

Mit Erfolg: Das Island-Festival beispielsweise wurde zum Publikumsmagneten und viele weitere Ausstellungen fanden auch überregionales Echo. Ruckhäberle ist mittlerweile als Zweiter Vorsitzender zurückgetreten. Sein Posten wurde von der Kunsthistorikerin Karin Probst übernommen, ebenfalls Gründungsmitglied des Vereins. Probst hat zum Beispiel für die Eduard-Luckhaus-Retrospektive im Herbst 2010 das Leben des Pfaffenhofener Malers und Sportlers erforscht und den derzeit vergriffenen Katalog dazu federführend erstellt.

146 Mitglieder hat der Neue Kunstverein zur Zeit. Mit den Beiträgen kann die „Infrastruktur“ des Vereins, zum Beispiel der Raum am Bahnhof und die Betriebskosten für die Kulturhalle, finanziert werden. Dann würden noch etwa 300 Euro für das übrige Programm bleiben. Steffen Kopetzky gibt deshalb ein ehrgeiziges Ziel des Vereins vor: Die Mitgliederzahl soll bis nächstes Jahr verdoppelt werden. Dann wird es fünf Jahre her sein, seit der Neue Kunstverein mit der Ausstellung „Erste“ an die Öffentlichkeit gegangen ist. „Wir brauchen mehr Mitglieder“, unterstreicht der Vorsitzende. Auf Dauer sei so ein ambitioniertes Programm aus allen künstlerischen Bereichen nicht zu schaffen, wenn nicht mehr Bürger bereit seien, mit einem kleinen Beitrag den Verein zu unterstützen.

Durch das Wirken des Neuen Kunstvereins seien die im Kulturbereich umgesetzten Mittel in Pfaffenhofen etwa um das Zwanzigfache gestiegen, rechnet Kopetzky, auch SPD-Stadtrat und Kulturreferent, vor: „Das ist eine enorme Leistung und verdankt sich außerordentlicher Anstrengung. Das braucht aber eine solide Basis.“

Bei der Jahresversammlung am Freitag, 2. März, um 19 Uhr im Refugium des Kunstvereins am Bahnhof gibt es eine Vorschau auf die diesjährigen Aktionen (siehe Kasten). Interessierte Gäste werden gebeten, sich per E-Mail unter info@kunstverein-pfaffenhofen oder Telefon (0 84 41) 7 83 63 42 anzumelden.