Jetzendorf/Steinkirchen
Kunst verbindet

Jetzendorfer feiern mit Künstlern aus südfranzösischem Ampus eine gemeinsame Ausstellung

25.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr
Eine gemeinsame Ausstellung hatten Künstler aus Jetzendorf und aus dem südfranzösischen Ampus auf die Beine gestellt. Bei dieser Gelegenheit begrüßten die Vorsitzende des Jetzendorfer Partnerschaftsvereins, Jacqueline Steinacker (4. von links), und ihr Vater und Vermittler Siegfried Jaeger (rechts) auch die beiden Bürgermeister Manfred Betzin (Mitte) und Hugues Martin (3. von rechts). −Foto: Ostermair

Jetzendorf/Steinkirchen (PK) Was die Jetzendorfer Kommunalpolitiker bisher nicht fertigbrachten, schaffen vielleicht die Künstler: Jetzendorfer und Kreative aus dem französischen Ampus stellten gemeinsam ihre Werke aus.

Schon seit längerer Zeit strebt der Partnerschaftsverein Jetzendorf-Ampus eine Gemeindepartnerschaft mit dem südfranzösischen Ampus an, doch der Jetzendorfer Gemeinderat ist davon nicht überzeugt. So befand der Vorstand des Jetzendorfer Partnerschaftvereins, dass eine Begegnung von Künstlern aus beiden Gemeinden wichtige Vorarbeit für eine offizielle Gemeindepartnerschaft leisten könnte. Man einigte sich mit Künstlern aus beiden Gemeinden auf eine dreitägige Kunstausstellung am vergangenen Wochenende.

Eigentlich sollte diese Kunstausstellung in Jetzendorf stattfinden, doch dort fand sich keine geeignete Ausstellungsstätte, so dass auf das Pfarrheim in Steinkirchen ausgewichen wurde. Hier hat Jacqueline Steinacker, die Vorsitzende des Jetzendorfer Partnerschaftsvereins bei der Vernissage nicht nur ein Dutzend Künstler willkommen geheißen.

Steinacker freute sich, dass auch Hugues Martin, Bürgermeister von Ampus, mit Gattin den weiten Weg von der Provence ins obere Ilmtal auf sich genommen hat. Von den Vertretern der Gemeinde Jetzendorf war Bürgermeister Manfred Betzin auf sich alleine gestellt.

Betzin betonte in seinen Grußworten, dass Kunst ein Weg sei, wie man die Verbindung zwischen Jetzendorf und Ampus weiter festigen könne. „Kunst verbindet, Kunst belebt die Phantasie“, so Betzin.

Der Bürgermeister der Südfranzosen schmeichelte den Jetzendorfern, indem er das obere Ilmtal nach Ampus als zweites Zentrum der Welt darstellte. Für ihn sei es eine besondere Ehre gewesen, zur Ausstellungseröffnung kommen zu dürfen. Martin dankte seinem Amtskollegen Betzin und den Künstlern, die letztlich diese Begegnung ermöglichten. Siegfried Jaeger, der als Deutscher und Vater von Jacqueline Steinacker im Gemeindeparlament von Ampus sitzt, diente bei der Vernissage nicht nur als Dolmetscher. Er lud alle Interessierten aus dem Raum Jetzendorf zu einem Bayerischen Abend ein, der am Samstag, 2. September, in Ampus stattfindet.

Die meisten Werke stammten von Anne Billet, der Leiterin der Künstlergruppe von Ampus. Sie zeigte mit Acryl und Öl viele Sehenswürdigkeiten, zu denen auf alle Fälle auch der Wasserfall von Seillans gehört. Gut gelungen ist auch das Bild vom Grand Canyon du Verdon, der bekanntesten Schlucht Europas. Auch die Brücke von Trans en Provence sowie der Brunnen von Ampus zog schnell die Blicke der Kunsthungrigen an.

Die Unterschiede der Baukunst zwischen Bayern und Südfrankreich zeigte Ferdl Huber aus Obermarbach auf, der ein Meister von Kohlezeichnungen ist und sich dabei hauptsächlich auf Kirchen im Ilmtal und im Dachauer und Pfaffenhofener Land spezialisiert hat. So gab es unter anderem die Pfarrkirchen von Jetzendorf und Steinkirchen zu bewundern. Der 74-jährige Günter Fleischhauer aus Jetzendorf stellte fest, dass Kunst keine Katalogware ist. Seine Bilder, die das Jetzendorfer Schloss und das Jetzendorfer Rathaus zeigten, gaben ihm Recht. Dass in der Provence die Schafzucht noch eine große Bedeutung hat, zeigten die Bilder von Marie Antoinette de la Clos. Sylvie Julie, die eine Lehrerin aus der Provence ist, präsentierte moderne Kunst.

Ein besonderer Blickfang waren die großflächigen Bilder von Dorothee Bornemann aus Jetzendorf. Dass sie ihr Handwerk beherrscht, zeigten auch die Bilder der Aquarellmalerin Karin Hertlein, die mit einem fränkischen Dorf und einen Blick auf den Chiemsee erfreute. Sehenswerte Aquarelle zeigte auch Sieglinde Biebel aus Kemmoden. Die Provence aus den verschiedensten Blickwinkeln gestalteten auch Anne und Jean-Claude Billet, Annie Goupil und Huguette Martin.