Pfaffenhofen
Kunst aus dem Bauch heraus

Claudia Doms zeigt ihre Bilder und das Claudia Quintet gibt ein Konzert für Genießer

07.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:07 Uhr

Claudia Doms (links) im Gespräch mit Besucherinnen der Vernissage in der Künstlerwerkstatt. - Foto: Thomas

Pfaffenhofen (PK) Die Gemälde der Künstlerin Claudia Doms passen zum speziellen Ambiente der Künstlerwerkstatt. Es ist für die gebürtige Pfaffenhofenerin ein Abend voller Wiedersehensfreude, aber auch ein Event, an dem sie sich durch ihre Bilder mitteilen möchte.

Sie will sich mit ihren Bildern der Welt erklären. Malen als Mittel, um sich in der Gesellschaft zu positionieren. Die Bilder der Ausstellung, die am Samstag eröffnet wurde, zeigen ihre Zerrissenheit, als sie sich in ein kleines Dorf zurückzog, um ihr Sein in London zu überdenken. So gut es ihr dort gefällt, es ist nicht mehr stimmig. Ihr großformatiges Selbstporträt sieht Claudia Doms eher kritisch. "Meine Freundin hat mich dazu überredet, es aufzuhängen. Es ist doch etwas sehr persönlich." Doch genau dieses Bild zieht die Besucher magisch an.

Die Künstlerin arbeitet mit Acrylfarben. Sie findet es gut, dass diese Farben sehr schnell trocknen, denn ihre Werke sollen spontan sein. Damit ihre Gefühle nicht verfälscht werden, verzichtet sie beim Malen auf Musik und beschreibt ihre Art des Arbeitens als geordnete Spontanität. Die Arbeit an den Bildern der Ausstellung bezeichnet sie als Loslösungsprozess, denn sie hat sich entschieden, London zu verlassen und nach Deutschland zurück zu kehren. Vorher möchte Claudia Doms jedoch noch einige Monate nach Moskau. Freunde und Fans ihrer Kunstwerke können gespannt sein, welche Einflüsse diese Metropole auf die Künstlerin haben wird.

Geöffnet ist die Ausstellung zu den Konzerten in der Künstlerwerkstatt sowie nach telefonischer Vereinbarung unter (0176) 42 02 30 76. Aus dem Bauch heraus ist danach auch die Musik der internationalen Gruppe Claudia Quintet, die vom vierfach für den Grammy nominierten Schlagzeuger und Arrangeur John Hollenbeck geleitet wird. Auf die Frage, wie er zum Jazz kam, antwortet er: "Ich glaube, der Jazz kam zu mir." Hollenbeck sortiert seine diversen Trommelstöcke. Jazz sei wie die Natur, vielleicht vergleichbar mit einem Baum. Ein Lied wächst, aber man weiß vorher nie, in welche Richtung. Es gibt auf einmal einen Zweig nach hier und dann einen nach dort. Inzwischen hat sich die Künstlerwerkstatt gut gefüllt. Rund 70 Interessierte tummeln sich in dem urigen Raum. Die fünf Musiker bereiten sich vor auf ihr Konzert: John Hollenbeck, Matt Moran, Red Wierenga, Robet Landfermann und Jeremy Viner. Wie formuliert an diesem Abend John Hollenbeck die Bedeutung von Musik? "Musik ist wie ein Dessert." Die Zuhörer lehnen sich zurück und genießen.