München
Kultusministerium denkt Szenarien für Schul-Öffnung durch

07.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr
Michael Piazolo (Freie Wähler), Kultusminister von Bayern. −Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Im bayerischen Kultusministerium werden mit Blick auf die Corona-bedingten Schulschließungen derzeit verschiedene Zukunftsszenarien durchdacht. „Zwischen einer weiter vollständigen Einstellung des Unterrichtsbetriebs und einer flächendeckenden Wiederaufnahme sind auch verschiedene Abstufungen denkbar“, hieß es am Dienstag auf Anfrage. Dem Münchner Merkur hatte Minister Michael Piazolo (Freie Wähler) zuvor gesagt: „Alles auf einmal wieder hochzufahren, ist sehr anspruchsvoll.“ Denkbar sei daher ein Stufenplan.

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband betonte derweil, dass es ohne eine eindeutige und umfassende Klärung aller Fragen rund um Schutzmaßnahmen keine Schulöffnung geben dürfe. „Der Gesundheitsschutz für die Kinder und Jugendlichen sowie für alle Beschäftigten muss sichergestellt sein, wenn die Schule wieder losgeht“, forderte Präsidentin Simone Fleischmann.

„Der Minister muss klare Ansagen machen, wie der Gesundheitsschutz sichergestellt wird.“ Vor allem Risikogruppen müssten geschützt werden, betonte Fleischmann am Dienstag in München. Auch bei pädagogischen Fragen rund um Abschlussprüfungen, Schulaufgaben, Noten, Übertritte und allgemein die Schullaufbahn müsse Piazolo nun eindeutige politische Ansagen machen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte zuvor bereits gefordert, einige Maßnahmen aus dem vor der Corona-Krise verkündeten Paket zur Bekämpfung des Lehrermangels an Grund-, Mittel- und Förderschulen zurückzunehmen. „Es ist davon auszugehen, dass der Coronavirus sich nach Öffnung der Schulen weiter verbreiten wird“, argumentierte die GEW.

Deshalb müssten Risikogruppen unter den Lehrern besonders geschützt werden. Entsprechend sollten Lehrkräfte wieder mit 64 Jahren vorzeitig in den Ruhestand wechseln können und ab 57 Jahren Teilzeit arbeiten können. „Dies mindert die Präsenz in den Schulen und damit die Ansteckungsgefahr.“

dpa