Kühbach
Kühbach will nicht warten

Gemeinderäte entscheiden sich für eine Holzbauweise des Kinderkrippen-Neubaus

18.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Kühbach (SZ) Wie jeder Häuslebauer stehen auch die Gemeinderäte in Kühbach vor der grundsätzlichen Entscheidung: Massiv- oder Holzbauweise? Die Kühbacher Räte haben sich im Falle des Neubaus der Kinderkrippe in der Weinstraße für letztere Variante entschieden. Aus zeitlichen Gründen.

Denn, so Bürgermeister Johann Lotterschmid: "Kommendes Jahr am 1. September wollen wir starten. Das ist unser primäres Ziel."

Die Rechnerei, welche Version um wie viel teurer kommt, bringe nichts, erklärte der Kühbacher Gemeindechef an die Adresse von Manfred Felber gerichtet. Felber hatte Architekt Roland Rieger zuvor um eine vorige Kostenschätzung beider Varianten gebeten, "um einen richtigen Vergleich zu haben". Der Mickhausener Architekt erklärte, eine Kostenschätzung sei wenig aussagekräftig. Die Marktbedingungen (und -preise) änderten sich ständig. Eine exakte Kostenrechnung, bei der beide Bauweisen, Massiv- und Leichtbau, gegeneinandergestellt werden, hingegen sei sehr aufwendig.

Allgemein lasse sich nur Folgendes sagen: "Tendenziell ist die Holzbauweise um zehn Prozent teurer als ein Massivbau", erklärte Rieger gegenüber den Räten. Mehrfach wies der Architekt, der bereits das Kinderhaus St. Leonhard in Inchenhofen gestaltet hat, auf den Zeitfaktor bei dem Bauprojekt hin. Inbetriebnahme der Kinderkrippe soll der 1. September sein. Ein Vorhaben, das sich laut Rieger mit einem Holzbau einfacher realisieren lasse.

Bei einem Massivbau aus Ziegeln müsse man den Winter über pausieren - und im Frühjahr dann mit einem nassen, halb fertigen Rohbau weitermachen.

Diese Probleme könne man mit der Holzbauweise umgehen, denn hier reiche es, erst Anfang nächsten Jahres mit dem Bau zu beginnen. Engelbert Thumm zufolge bekäme man im Frühjahr zudem bessere Preise. Mit einer Gegenstimme sprach sich das Gremium für den Neubau der Kinderkrippe in Holzbauweise aus.

Überzeugt hatte die Räte wohl auch die Besichtigung des Kinderhauses St. Leonhard kurz vor der eigentlichen Gemeinderatssitzung. Engelbert Thumm brachte den Eindruck der meisten Räte auf den Punkt: "Holz strahlt einfach mehr Wohnlichkeit und Wärme aus als nur weiße Wände." Angesprochen fühlte sich das Gremium zudem von der lichtdurchfluteten Form des Gebäudes in der Nachbargemeinde. "Massivbauten neigen außerdem zu Rissen", wies Rieger die Räte auf einen weiteren Nachteil hin.