Nürnberg
Krisenstimmung beim Club

1. FC Nürnberg verliert gegen Freiburg 0:3 – und ist als einziger Erstligist noch sieglos

03.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:29 Uhr

Nürnberg (DK) Die Heimpremiere des neuen Club-Trainers Gertjan Verbeek ist missglückt: Der 1. FC Nürnberg verlor das Kellerduell gegen den SC Freiburg am Samstag mit 0:3. Damit sind die Franken die einzige Mannschaft im deutschen Profifußball ohne Sieg in der laufenden Saison.

Die Partie war längst beendet, als die eingefleischten Club-Fans in der Nordkurve noch einmal die Mannschaft forderten. Spieler, Trainer und Manager Martin Bader kamen, um die aufgebrachten Zuschauer zu beruhigen. Die konnten nur schwer akzeptieren, was sie zuvor gesehen hatten: Nach dem 0:5 gegen den Hamburger SV kassierte ihre Mannschaft erneut eine deutliche Heimniederlage. Und das, obwohl die Gäste aus Freiburg nach einer gelb-roten Karte für Oliver Sorg 20 Minuten in Unterzahl spielten.

Er könne den Ärger der Fans verstehen, sagte Verbeek. Der Club ist bislang die schwächste Heimmannschaft der Liga. Das Engagement könne man seiner Mannschaft aber nicht absprechen. Und auch mit der spielerischen Leistung war der neue Trainer nicht unzufrieden.

In der Anfangsphase war beiden Mannschaften die Nervosität anzumerken. Nach 20 Minuten kamen die Nürnberger vor 37 000 Zuschauern aber besser ins Spiel und mit einigen Standardsituationen gefährlich vor das Freiburger Tor. In der 27. Minute war Emanuel Pogatetz mit dem Kopf erfolgreich. Schiedsrichter Manuel Gräfe erkannte den Treffer aber nicht an: Er hatte ein vermeintliches Foul des Nürnberger Verteidigers gesehen. Von einer spielentscheidenden Szene wollte Kapitän Raphael Schäfer nach der Partie nicht sprechen. Man habe noch genügend andere Chancen gehabt, „aber leider das Tor nicht gemacht“. Zweimal trafen die Nürnberger den Pfosten, immer wieder klärte der starke Gäste-Torwart Oliver Baumann und in manchen Situationen war es für Schäfer etwas zu viel „Hacke, Spitze, eins zwei drei“.

Der Club machte Druck, Freiburg die Tore. Der Ex-Fürther Felix Klaus erzielte in der 57. Minute die Führung, der gerade erst eingewechselte Vladimir Darida zirkelte den Ball in der 79. Minute aus knapp 30 Metern in die linke obere Torecke. Kurz vor Spielende profitierte Admir Mehmedi schließlich von einem Patzer in der Nürnberger Abwehr. Per Nilsson missglückte eine Rückgabe zu Schäfer, der Freiburger Stürmer lupfte den Ball ins leere Tor. Die Mannschaft aus dem Breisgau machte ihrem Ruf als Angstgegner der Nürnberger alle Ehre. Seit die beiden Vereine 2009 zusammen in die Bundesliga aufgestiegen sind, konnten die Franken keines der direkten Duelle gewinnen.

Nach dieser Heimniederlage ist der Club die einzige Mannschaft ohne Saisonsieg. Die Freiburger dagegen feierten den ersten Erfolg und zogen in der Tabelle an den Franken vorbei. Der Club liegt damit jetzt auf Rang 17. „Es sind noch genug Spiele. Aber klar ist auch: Wir müssen jetzt endlich mal den ersten Sieg einfahren“, sagte Mittelfeldspieler Mike Frantz nach dem Spiel.

Die nächste Gelegenheit haben die Nürnberger am kommenden Samstag bei Borussia Mönchengladbach. „Ein schweres Spiel“, das steht für Frantz fest: Der Tabellenvierte hat bisher alle fünf Heimspiele gewonnen. Dennoch müsse man optimistisch an den Niederrhein fahren, erklärte Kapitän Schäfer. Als gutes Beispiel könne ausgerechnet die bittere Niederlage gegen Freiburg dienen: „Wir waren heute auch klar besser und die haben es geschafft. Vielleicht haben wir nächstes Mal einfach Glück, dass der Ball bei denen dann auch jedes Mal nicht reingeht.“