Krim-Krise: Die großen Unternehmen unserer Region reagieren noch gelassen

26.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:54 Uhr
Schweres Gerät: Die Bauer AG hat gerade das Fundament für den 460 Meter Laktha-Tower in St. Petersburg fertiggestellt. −Foto: Bauer AG

Ingolstadt (DK) Nach der Annexion der Krim droht der Westen Russland mit Sanktionen. Wie sehr belastet der Konflikt die Wirtschaftsbeziehungen der großen Firmen aus der Region?

Für Audi ist Russland ein „interessanter Markt“ wie es ein Sprecher formuliert. 36 150 Autos der Marke mit den vier Ringen wurden im vergangenen Jahr in Russland ausgeliefert. Bei der weltweiten Verkaufsrangliste rangiert Russland auf Platz sieben – mittlerweile vor Spanien.

Der Ingolstädter Autobauer fertigt sogar im Land. In Kaluga – 190 Kilometer südwestlich von Moskau – rollen in einem Volkswagen-Werk Q5, Q7, A6 Limousine, A7 Sportback und A8 L vom Band. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Semi-Knocked-Down-Fertigung – dabei werden vorgefertigte Teile nach Russland gebracht und dort zusammengebaut. Mit dieser Vorgehensweise können Autobauer hohe Importzölle auf fertige Produkte umgehen. Allerdings werden laut einem Audi-Sprecher „nur wenige tausend“ Fahrzeuge so produziert. Der Großteil wird komplett importiert. Im Moment seien die Auswirkungen der Krim-Krise „eher unproblematisch“, so der Sprecher. „Aber wir verfolgen natürlich die Entwicklung.“

Auch der Ingolstädter Elek-tronikriese Media-Saturn ist seit 2007 in Russland vertreten. Inzwischen gibt es dort 57 Media-Märkte. „Wir spüren im Moment keine Auswirkungen“, sagt eine Sprecherin. „Alles läuft wie gehabt.“ Die aktuellen Expansionspläne stünden nicht in Frage. „Bis Ende Sommer dieses Jahres werden wir weitere sieben Märkte in Russland eröffnen“, so die Sprecherin.

Die Schrobenhausener Spezialtiefbaufirma Bauer AG ist ebenfalls in Russland aktiv. Gerade wurde das Fundament für den Laktha-Tower in St. Petersburg fertiggestellt, der einmal 460 Meter in den Himmel wachsen soll. Nach diesem großen Auftrag hoffe man nun auf Folgeaufträge. Die Krise in Russland sei „noch kein Problem“, so eine Sprecherin. Risiken seien zwar vorhanden, „aber wie es weitergeht, bleibt abzuwarten.“