Neuburg
Kreisausschuss fordert mehr Kommunikation im Moos

Gremium spricht sich für eine Informationsoffensive rund um den anstehenden Entwicklungsprozess aus

14.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:18 Uhr
  −Foto: Haßfurter

Neuburg - Die Kommunikation rund um die Entwicklung im Donaumoos muss besser werden - und das wird sie auch. In diesen Punkten hat am Donnerstag im Kreisausschuss von Neuburg-Schrobenhausen Einigkeit geherrscht. Wann die von FW-Kreisrat Werner Hecht beantragte Informationsoffensive für die Bürger anläuft, blieb aber noch offen.

Ausschlaggebend für die unklare zeitliche Schiene ist die sogenannte lokale Umsetzungseinheit. Denn das Team, das Mitarbeiter mehrerer Ministerien und Behörden unter dem Dach des Donaumoos-Zweckverbands vereinen soll, befindet sich nach wie vor im Aufbau. Einige Stellen für den vom Freistaat initiierten und mit 200 Millionen Euro unterlegten Prozess sind derzeit in der Ausschreibung, andere noch in der Vorbereitung. "Da sind aber extra Stellen für Kommunikation dabei", betonte Landrat Peter von der Grün (FW), der sich eigenen Worten zufolge intensiv mit Hecht über dessen Antrag ausgetauscht hatte.

Gleichzeitig erinnerte der Kreischef an einen 19-seitigen Frage-Antwort-Katalog, der seit Mittwoch auf der Internetseite des Zweckverbands zu finden ist. Die Fragen dazu stammen von Bürgern und sind das Ergebnis von Sprechstunden der beiden Landtagsabgeordneten Matthias Enghuber (CSU) und Roland Weigert (FW). Dass diese erst jetzt im Netz zu finden sind, hat von der Grün zufolge vor allem mit der langwierigen Abstimmung mit dem Landwirtschafts- und dem Umweltministerium zu tun. "Für uns war Ende Juli alles beantwortet", betonte der Landrat, der auch darauf verwies, dass Hechts Antrag erst vor vier Wochen in seiner Behörde eingetroffen ist.

Für den Karlshulder stellt der Katalog jedoch nur den ersten Schritt dar. "Es gibt viele Fragen in der Bevölkerung - und die müssen wir beantworten", betonte er in der Sitzung. Ganz essenziell ist aus seiner Sicht eine Art Perspektive für die Menschen. "Denn die Bürger müssen wissen, ob das Donaumoos lebenswert bleibt", so seine Ansicht. Aus diesem Grund sind für ihn weitere Sprechstunden für die Bevölkerung und auch kompaktere Frage-Antwort-Stücke im Internet von enormer Bedeutung.

Rückendeckung bekam der Kreisrat aus sämtlichen Fraktionen. FW-Sprecher Michael Lederer forderte eine Kommunikationsagenda für den weiteren Prozess. Zu dieser muss aus seiner Sicht auch die Info gehören, die mancher nicht unbedingt hören will. "Doch wir müssen die Bevölkerung aufklären, was ein Weiter so bedeuten würde", so der Karlshulder Bürgermeister, dem zufolge ein Umdenken zum Schutz des bedrohten Niedermoores "alternativlos" ist.

Werner Widuckel, Sprecher der SPD-Fraktion, sprach sich für eine regelmäßige Information zum Stand des Prozesses aus. "Wir müssen aufpassen, dass der Kreistag bei den wesentlichen Dingen nicht abgehängt wird", forderte er und dankte Hecht für dessen Initiative. Den Karlshulder sieht Thomas Mack (CSU) als Vorreiter im Donaumoos-Dialog. "Aber es fehlt der Rückhalt", so der Weicheringer Bürgermeister, der findet: "Wenn das in die Gänge kommt, dann kann das ein gutes Projekt werden."

Martin Wendl, Chef der Grünen-Fraktion, sieht im weiteren Verlauf das Grundwassermodell des Wasserwirtschaftsamts Ingolstadt für das Donaumoos als maßgebliches Instrument. "Das liefert die Basisdaten, um richtig beginnen zu können", so der Karlskroner. Bisher stehe der Landkreis aber am Anfang des gesamten Prozesses.

Das sieht auch der Landrat so, der den Austausch mit den Menschen im Moos gerne fortsetzen will. Dazu soll ihm in zwei Wochen der gesamte Kreistag einen entsprechenden Auftrag geben. Denn der Empfehlungsbeschluss der Ausschussmitglieder an das übergeordnete Gremium sieht vor, dass von der Grün den Donaumoos-Zweckverband ersucht, mit der lokalen Umsetzungseinheit eine Kommunikationsoffensive anzustoßen.

DK

Stefan Janda