Neuburg/Schrobenhausen
Kreis impft nur noch in Neuburg

Wegen geringer Nachfrage wird der Standort in Mühlried aufgegeben

06.04.2022 | Stand 10.04.2022, 3:35 Uhr
Der Impfstoff ist im Landkreis derzeit nicht sonderlich begehrt. −Foto: Schalk

Neuburg/Schrobenhausen - Die Impfstrategie in Neuburg-Schrobenhausen steht vor einer Änderung.

Aufgrund der geringen Nachfrage und auch des Wegfalls der Immobilie im Schrobenhausener Stadtteil Mühlried gibt der Landkreis den Standort dort auf. Voraussichtlich ab Mai sollen Corona-Impfungen nur noch in Neuburg möglich sein, in Schrobenhausen ist aber eine Art Impfsprechstunde denkbar.

Umziehen müsste die Einrichtung im südlichen Landkreis ohnehin. Denn der frühere Penny-Markt, in dem seit Monaten Impfungen und Tests ablaufen, wird mittelfristig abgerissen. Ein Investor plant dort die Errichtung eines neuen Edeka-Markts. Norbert Eibel, seit Beginn der Pandemie Test- und Impfbeauftragter im Landratsamt, erinnert allerdings an die Geduld des Eigentümers, der dem Landkreis mehrmals eine Verlängerung des Mietvertrags ermöglicht hatte. Ende des Monats endet dieser aber definitiv.

Schon jetzt ist der Andrang in den beiden Impfeinrichtungen im Landkreis, also in Mühlried sowie in der Monheimer Straße in Neuburg, gering. Diese Woche sind 444 Termine geplant, dazu kommen 48 Impfungen durch das mobile Team des Kreiskrankenhauses. Angesichts dieser Zahlen scheint auch die weitere Kostenerstattung durch die Regierung von Oberbayern fraglich. "Für einen Standort ist das Pensum außerdem locker aufzufangen", erklärt der Fachmann.

Ganz wegfallen sollen die Impfungen in Schrobenhausen durch die Konzentration auf den Standort Neuburg aber nicht. Das liegt nicht allein an dem mobilen Impfteam, das nach wie vor in Senioreneinrichtungen unterwegs sein soll. Die Verantwortlichen können sich auch eine Art Impfsprechstunde am Kreiskrankenhaus vorstellen - so wie es sie zeitweise in der Geriatrie in Neuburg gegeben hatte.

Dazu soll nach wie vor ein Testangebot für die Menschen im Schrobenhausener Land kommen. Eibel und Co. befinden sich bereits auf der Suche nach einem zentralen Standort. "Der Umzug wäre schnell machbar, der Raumbedarf gering", erklärt er. Gleichzeitig verweist er darauf, dass die Nachfrage nach Tests nach wie vor hoch ist. Allein am Dienstag haben 171 Bürgerinnen und Bürger an beiden Standorten einen Schnelltest gemacht, am Montag waren es 218.

Ausbaubar ist unterdessen die Impfquote. Nach aktuellem Stand sind gut 50 Prozent der Landkreisbürger dreifach geimpft, im Detail 49589 Menschen. Dazu kommt eine unbekannte Dunkelziffer an Personen, die ihre Impfung bei Betriebsärzten erhalten haben.

sja