Pfaffenhofen
Kramm gewinnt Bronze

Pfaffenhofener Tischtennisspielerin ergattert eine Medaille bei der Team-Weltmeisterschaft

21.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Freude: Lena Kramm sicherte sich Bronze bei der WM in Bratislava. - Foto: Doesseler

Pfaffenhofen (PK) Mit einem tollen Erfolg ist die Pfaffenhofenerin Lena Kramm von der erstmals als eigenständigem Wettbewerb ausgetragenen Team-Weltmeisterschaft im Behindertentischtennis aus Bratislava zurückgekehrt.

Mit ihrer Partnerin Marlene Reeg vom TSV Langstadt holte sie überraschend die Bronzemedaille.

Nach zwei Siegen gegen Russland und Kasachstan sowie einer Niederlage gegen den späteren Weltmeister Brasilien belegte das Duo nach der Vorrunde den zweiten Platz. Insbesondere das entscheidende Spiel gegen Russland, das über die Halbfinalqualifikation entschied, war nichts für schwache Nerven. Schon das Doppel ging in den Entscheidungssatz, in dem das deutsche Duo aber die Oberhand behielt. Im Einzel zog Reeg trotz starker Leistung gegen Russlands Nummer eins den Kürzeren, daher war Kramm, die beim MTV Pfaffenhofen zum Tischtennis fand, gefordert. Nach 2:0-Satzführung schien alles in die richtige Richtung zu laufen, doch als die Pfaffenhofenerin zwei Matchbälle im dritten Durchgang nicht nutzen konnte, begann das große Zittern. Ihre russische Gegnerin ging von nun an volles Risiko und spielte sich in einen wahren Rausch, wodurch Sie die folgenden beiden Sätze gewann und im Entscheidungssatz selbst Matchball hatte. Kramm, die von Geburt an halbseitig gelähmt ist, konnte diesen jedoch abwehren, bewies Nervenstärke und holte sich mit zwei weiteren Zählern doch noch den 12:10-Sieg, womit sie Team Deutschland den Halbfinaleinzug sicherte.

Dort wartete die Türkei, die sich in der Parallelgruppe als Erster für die Runde der letzten Vier qualifiziert hatte. Im Doppel hielten Kramm/Reeg gut dagegen, konnten eine Dreisatzniederlage aber nicht verhindern. Als Reeg auch das Einzel gegen die türkische Nummer eins verlor, war das Halbfinal-Aus besiegelt, die Freude über die Bronzemedaille sollte das aber nicht im Geringsten trüben.

Für die 16-Jährige Reeg und die nur drei Jahre ältere Kramm, die als jüngstes Team der Damen in Bratislava antraten, ist der Start in den paralympischen Zyklus nach Tokio 2020 damit vollends geglückt. Das Ziel, in drei Jahren im Fernen Osten mit dabei zu sein, ist ein kleines Stück näher gerückt.

Für Lena Kramm geht es gleich nahtlos weiter und zum Ausruhen bleibt wenig Zeit. Anfang Juli reist sie für zwei Wochen zu Turnieren nach Taiwan und Südkorea.