Eichstätt
Konzessionsvergaben und Billettverkauf

Kreisausschuss beschäftigte sich mit Personennahverkehr

06.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Linien wie die nach Kösching (im Bild) werden neu vergeben. Zuständig für die Ausschreibung ist die Stadt Ingolstadt. - Foto: Eberl

Eichstätt (smo) Europäische Vergaberichtlinien schlagen sich immer mehr auf kommunale Ausschreibungen durch: So müssen nun verschiedene Linien auch im Landkreis Eichstätt europaweit ausgeschrieben werden. Aktuell trifft dies auf die INVG-Linien 30, 40, 50, N2 und N6 zu.

Sie sind Teil des Stadtverkehrs Ingolstadt und reichen auch in den Landkreis Eichstätt hinein und führen unter anderem Richtung Hepberg, Stammham, Kösching und Gaimersheim. Wie Abteilungsleiterin Maria Seitz in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses erläuterte, soll allerdings sichergestellt werden, dass die Linien wie gehabt weitergefahren werden können. Daher muss die Zuständigkeit für die Ausschreibungen an die Stadt Ingolstadt erfolgen: Das winkte der Kreisausschuss einstimmig durch.

Dass die Linien allerdings nun auf andere Betreiber übertragen werden, ist indes nicht zu befürchten: Weil kein anderes Unternehmen bei einer Voranzeige erklärt habe, die genannten Verkehre eigenwirtschaftlich zu betreiben, könne man "legal eine In-House-Vergabe" vornehmen, erklärte Landrat Anton Knapp. Sprich: Die Konzessionen für die Linien bleiben bei der Stadtbus Ingolstadt GmbH.

Der öffentliche Nahverkehr war dann auch noch weiter Thema in der Sitzung. Hier ging es um die Einrichtung gemeindlicher Vorverkaufsstellen für den Gemeinschaftstarif. Der soll nun bekanntlich zum September eingeführt werden. Um ein möglichst flächendeckendes Vertriebsnetz für die Billetts zu haben, sollen auch in den Gemeinden entsprechende Vorverkaufsstellen eingerichtet werden - so zumindest der Wunsch in der Theorie. In der Praxis scheint das nicht auf großes Echo zu stoßen, wie der zuständige Sachbearbeiter Christian Geyer erklärte: 15 Gemeinden sind hier durch die Bahn oder bereits bestehende INVG-Verkaufsstellen versorgt. Sieben weitere Gemeinden hätten nun Interesse bekundet, acht möchten demnach zunächst Erfahrungswerte abwarten. Norbert Hummel (CSU, Bürgermeister von Altmannstein) machte deutlich, dass die Einführung des Gemeinschaftstarifs "ein sehr zäher Prozess" sei, und bemängelte zudem den Informationsfluss. "Wir diskutieren in der Gemeinderatssitzung eine halbe Stunde über so ein Gerät, und am nächsten Tag verkündet die INVG in der Zeitung, dass es jetzt E-Tickets gibt." Da sei die Frage, ob das nicht übertragbar wäre.

Anton Haunsberger (FW) verlangte, dass ein E-Ticket funktionieren müsse und die Bushaltestellen auch mit Wlan ausgestattet sein müssten. "Solche Vorverkaufsstellen braucht es", betonte indes Albert Dirsch (Grüne). "Die, die das mit dem E-Ticket nicht können, haben schon auch ein Recht darauf, Bus zu fahren." Landrat Anton Knapp beschwichtigte: "Das muss vor Ort entschieden werden, wer so etwas haben will."

An den Kosten dieser Geräte von 3448 Euro beteiligt sich auch der Landkreis - mit 50 Prozent der "nicht durch Zuwendungen gedeckten Kosten". Das wurde gegen die Stimme von Anton Haunsberger genehmigt.