Geisenfeld
Kontraste aber in Formvollendung

Beeindruckte Besucher bei der Vernissage zur neuen Kunstausstellung im Rathaus

06.06.2017 | Stand 02.12.2020, 18:00 Uhr

Abstrakte Gegenständlichkeit und realistische Körperlichkeit begegnen sich bei der aktuellen Ausstellung mit Werken von Walter Wanner (Bildmitte) und Ulrike Sipmeier. - Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) Größer könnte der Kontrast kaum sein, als jener, der sich derzeit an den Wänden des Rathauses findet. Da begegnen sich Kubismus und Aktmalerei, abstrakte Gegenständlichkeit und realistische Körperlichkeit.

Beides aber sozusagen "formvollendet" und sehenswert.

Entsprechend beeindruckt waren die Besucher nach der Vernissage am Pfingstmontag, die mit der Band "Kört Kabein" ein musikalisches Glanzlicht zum optischen Erleben hinzufügte. Leadsängerin Inge Fuchs und ihre Kollegen - am Flip-Cajon Tom Thunig, am Bass Max Kneilling und an der Gitarre Georg Maier - hatten selbst geschriebene, bayerische Songs voller Poesie und Gefühl im Notengepäck, die, mal soft, mal rockig, richtig unter die Haut gingen. Authentisch, ehrlich und mit starker Stimme interpretiert.

Bürgermeister Christian Staudter (USB) begrüßte gut gelaunt und mit viel Humor die zahlreichen Gäste, die sich im Foyer des Rathauses eingefunden hatten. Dabei klang angesichts der gezeigten Werke ebenso viel Begeisterung durch wie bei Kulturreferentin Henriette Staudter (USB), die Walter Wanner und Ulrike Sipmeier Gelegenheit gab, sich und ihre Exponate vorzustellen. "Wenn es eine Freude ist, das Gute zu genießen, so ist es eine größere, das Bessere zu empfinden, und in der Kunst ist das Beste gut genug", zitierte die Organisatorin der Ausstellung den Dichter Johann Wolfgang Goethe und lud die Besucher ein, sich bei einem Rundgang von der Qualität der Hallertauer Künstler zu überzeugen.

Im Treppenaufgang sind es die plastisch anmutenden Ölbilder Wanners, die den Blick auf sich ziehen. Meist abstrakt, zeigen sie mit starken Farben und geometrischen Formen die Tiefendimension einer dem fotografischen Auge verborgenen Realität. Auch jene Werke, die konkreter werden - etwa die Städteansichten - verlieren sich nicht in romantisierenden Spielereien, sondern suchen nach der Klarheit des Wesentlichen.

Im ersten Stock des Rathauses und im benachbarten Café Maximilians steht hingegen die Schönheit des menschlichen Körpers im Mittelpunkt. Ulrike Sipmeier gelingt es, diese voller Ästhetik einzufangen, wobei sie sich ganz unterschiedlicher Techniken bedient. Dass Nacktheit nicht gleich Erotik ist, belegt eindrucksvoll ein Motiv gleich am Eingang der Ausstellung. Es zeigt zwei kleine Füße von großen Händen umschlossen - so sieht Geborgenheit aus.