Stuttgart
Konsolidierung statt Überholspur

Porsche wächst deutlich langsamer Bessere Zahlen bei Audi

11.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:34 Uhr

Stuttgart/Ingolstadt (DK) Nach einer rasanten Fahrt in den vergangenen Jahren hat der Autobauer Porsche sein Wachsá †tumstempo beim Verkauf von Sport- und Geländewagen deutlich verlangsamt.

Im 1. Halbjahr 2016 seien rund 118 000 Fahrzeuge ausgeliefert worden und damit drei Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, wie die VW-Tochter gestern in Stuttgart mitteilte. Das war deutlich weniger als zuvor. Mit Audi veröffentlichte eine andere VW-Tochter unterdessen bessere Zahlen.

Vor einem Jahr hatte Porsche noch ein dickes Plus von 30 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2014 vermeldet, vor allem der kleine Geländewagen Macan zog die Auslieferungszahlen hoch. In China gab es damals sogar ein Wachstum von knapp 50 Prozent, nun ist es dort nur ein Plus von vier Prozent auf gut 30 000 verkaufte Fahrzeuge.

Das schwächere Wachstum bei Porsche ist keine Überraschung. Nachdem der profitabelste Autohersteller der Welt jahrelang die Erwartungen übertroffen hatte, peilt das Unternehmen inzwischen eine "Stabilisierung auf hohem Niveau" an. Porsche-Vertriebschef Detlev von Platen sagte gestern: "2016 steht die Konsolidierung unserer Absatzmärkte im Vordergrund."

In Deutschland konnte Porsche nur 15 300 Autos verkaufen und damit zwei Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2015. Damit macht der heimische Markt nur noch 13 Prozent der gesamten Geschäfte aus, der Anteil Europas liegt bei rund 34 Prozent. In anderen europäischen Staaten kam Porsche indes besser an: Auf dem Kontinent stiegen die Verkäufe um fünf Prozent auf 40 600.

Die Ingolstädter VW-Tochter Audi verkaufte in der ersten Jahreshälfte nach eigenen Angaben weltweit 953 000 Autos. Das entspricht einem Plus von 5,6 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Marke mit den vier Ringen für die ersten sechs Monate noch ein Plus von 3,8 Prozent gemeldet. Audi-Vertriebschef Dietmar Voggenreiter sagte, in den kommenden Monaten werde der Hersteller das Angebot unter anderem mit dem neuen SUV-Modell Q 2 weiter stärken. Auch vom bevorstehenden Start des überarbeiteten A 3 sowie des neuen A 5 auf dem europäischen Markt im Herbst erhofft sich Audi weiteren Rückenwind.