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Komponiert zur Taufe des Sohnes

Leuchtenberg-Messe am kommenden Sonntag im Eichstätter Dom

13.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

Eichstätt (swt) Im Jahr 1933 komponierte der Dirigent und Komponist Nicolaus Herzog von Leuchtenberg die Messe "Missa in honorem Ss Cordis Jesu". Diese kommt am Sonntag, 17. September, im Eichstätter Dom zur Aufführung.

Zum Zeitpunkt der Komposition hatte Nicolaus Herzog von Leuchtenberg schon ein bewegtes Leben hinter sich. Geboren wurde er 1896 in der Nähe von St. Petersburg als Sohn von Nikolaus von Leuchtenberg und seiner Frau Maria Gräfin Grabbe. 1905 zog die Familie von St. Petersburg nach Seeon zurück und danach weiter nach Orange in Südfrankreich. Sein Vater erwarb das Weingut Chateau de Ruth und wurde Weinbauer.

Bei Beginn des Ersten Weltkrieges mussten die Leuchtenberger nach Russland in den Krieg ziehen. Nicolaus kämpfte als Rittmeister eines Kosakenregiments in der weißen Armee. Kurz vor Kriegsende heiratete er Olga Fomin. Nach Ende des Krieges floh er in die Türkei, wo seine Frau 1921 überraschend starb.

Nach einem kurzen Besuch bei seinem Vater zog es ihn nach München, um Musik zu studieren. Mit Bestnoten beendete er 1928 sein Studium. In der Folgezeit verdiente er sein Geld als Dirigent und gründete 1935 den Kosaken-Chor Ataman Kaledin, zur Erinnerung an den großen Kosakenführer. Inzwischen hatte er 1928 die Tutzingerin Elisabeth Müller-Himmler geheiratet. Ein Jahr später kommt Tochter Eugenie zur Welt und 1933 Sohn Nicolaus, der heute in Sankt Augustin lebt. Aus Anlass der Taufe des kleinen Nicolaus komponierte er eine Messe. Diese wurde dann am 7. Oktober 1934 in der Sankt-Anna-Pfarrkirche in München uraufgeführt. Viele Jahre waren die Noten in Familienbesitz wohlgehütet, bis im Jahr 2010 die Messe in der Klosterkirche in Seeon wieder zu hören war.

Am kommenden Sonntag, 17. September, um 9 Uhr wird nun die Leuchtenberg-Messe im Eichstätter Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß mit dem Eichstätter Domchor zu hören sein. Dem Kapitelsamt steht Domkapitular Christoph Kühn vor.