Eichstätt
"Kompetenz kommt durch die Personen"

Wahlkampfauftakt: Stadtratskandidaten der Freien Wähler stellen ihre Themenschwerpunkte vor

05.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:07 Uhr

Die Stadtratskandidatinnen und -kandidaten stellten sich und ihre Themenschwerpunkte vor. Im Bild Paula Seitz, die die Gewerbetreibenden der Stadt stärken will - Fotos: chl

Eichstätt (EK) Einen stärkeren Rückhalt für ihren Oberbürgermeister, ein Durchbrechen der CSU-Dominanz und sachbezogene Kommunalpolitik mit wechselnden Mehrheiten zum Wohle der Stadt: So lassen sich die Ziele der Stadtratskandidaten der Eichstätter Freien Wähler zusammenfassen.

Der Wahlkampfauftakt der Stadt-FW am Dienstagabend im Wirtshaus Zum Gutmann, bei dem sich auch der Landratskandidat Anton Haunsberger als gebürtiger Eichstätter vorstellte, der „Eichstätt als Zentrum des Landkreises“ stärken wolle, war gut besucht.

Landtagsabgeordnete Eva Gottstein, die seit nun 20 Jahren Stadträtin in Eichstätt ist, erklärte kurz die Grundsätze der Freien Wähler. Sie sagte, dass absolute Mehrheiten keinem Gremium guttäten: „Wahre Demokratie lebt vom Kampf um den Konsens.“ Das „A und O“ sei die Transparenz, weitere Grundsätze seien die unabhängige Meinungsbildung („bei uns gibt es keinen Fraktionszwang“), ein fairer Politikstil, umfassende und frühzeitige Bürgerbeteiligungen, effiziente Kooperation mit der Verwaltung und Nachhaltigkeit auch bei den Finanzen. Wesentlich sei die Kompetenz: „Der Stadtrat ist ein Laiengremium. Die Kompetenz dieses Gremiums kommt durch die Personen.“ Deshalb freute sie sich, dass die Kandidatenliste der FW ein sehr breites Spektrum an Altersklassen, Berufssparten und ehrenamtliches Engagement in den verschiedenen Vereinen der Stadt aufweise, diese Personen hätten wirklich Kompetenz und Sachverstand.

Die Kandidaten stellten dann ihre Kompetenzen in Themengruppen. Das Handwerk und die heimischen Betriebe müssten unterstützt, Existenzgründer gefördert und der Standort gestärkt werden. „Wir dürfen uns nicht erlauben, Gewerbetreibende aus der Stadt ziehen zu lassen. Zu einer aktiven Stadt gehört ein funktionierendes Gewerbe“, betonte hier zum Beispiel Automobilkauffrau Paula Seitz.

Ein bedeutender Faktor dabei ist auch das Thema Innenstadt inklusive der Frage nach weiteren Parkmöglichkeiten. Jürgen Erber brachte die vor vielen Jahren an der Weißenburger Straße angedachte Tiefgarage wieder ins Gespräch. „Die Innenstadt ist die Visitenkarte der Stadt“, bekräftigte Augenoptikermeister Georg Koller, sie müsse stärker belebt werden.

Besonders bei diesem Themenkomplex wurde deutlich, dass die Freien Wähler für eine zügige Umsetzung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) eintreten. Das ISEK stand zudem beim Schwerpunkt Architektur, Stadtentwicklung und Ressourcen im Mittelpunkt, hier erklärte Architekt Klaus Biller auch, dass die städtebauliche Attraktivität Eichstätts besser „in Szene gesetzt“ werden müsse, seine Kollegin Martina Edl verwies auf die Zusammenhänge mit Denkmalschutz und Energieeffizienz.

Im Sachen Tourismus und Kultur habe sich in Eichstätt schon viel getan, bemerkte der städtische Kulturbeauftragte Günther Köppel. Die Gründung des Kulturfonds sei schon ein Erfolg, doch es gelte „dran“ zu bleiben. Ruth Wallmann erzählte aus ihrer Arbeit beim Naturpark: „Eichstätt wird von Touristen stark nachgefragt, aber wir müssen immer wieder Leute ins Umland schicken, weil die Übernachtungsmöglichkeiten fehlen. Eichstätt ist das Zentrum im Altmühltal, das soll auch so bleiben.“ OB Andreas Steppberger leistete sich seinen „Running Gag“ aus diversen Stadtratssitzungen: „Wir sind so weit wie noch nie“ und ergänzte, dass es tatsächlich vielversprechende Gespräche gebe.

Thomas Hein richtet den Blick auf rund 8000 Mitglieder in Eichstätter Sportvereinen. Er erklärte mit Blick auf einen oft zitierten Satz des ehemaligen Oberbürgermeisters Arnulf Neumeyer: „Eichstätt ist lebens- und liebenswert. Das dürften wir aber nicht nur verwalten, das müssen wir weiterentwickeln.“ Er drängt darauf, dass noch 2014 der versprochene Kunstrasenplatz realisiert wird.

Weitere Themenschwerpunkte sind „demographischer Wandel und Gesundheit“ und „Jugend, Bildung und Soziales“. Dabei geht es auch um die Stärkung des Uni- und Schulstandorts. Die Freien Wähler setzen sich dafür ein, dass beide Grundschulen erhalten und als Ganztagsschulen angeboten werden. „Hier hat Eichstätt Nachholbedarf“, sagte Artur Herrmann. Der FW-Vorsitzende schloss auch den Kreis zurück zum Thema Transparenz und erklärte: „Wir sind verpflichtet, der Jugend nahezubringen, wie wichtig Politik auch für ihr Leben ist.“