Kommentar zu den Spielausfällen im Kreis

30.10.2020 | Stand 29.12.2020, 3:33 Uhr
Zwei Fußballspieler kämpfen um den Ball. −Foto: picture alliance/Sophia Kembowski/dpa/Symbolbild

An diesem Wochenende hätten im Fußballkreis Augsburg elf Spiele in der Kreisliga ausgetragen werden sollen, 28 in der Kreisklasse, 31 in der A-Klasse und 28 in der B-Klasse.

Stattfinden wird nicht eines. Der Ligapokal erweist sich als Totgeburt. Niemand glaubt noch ernsthaft an eine ordnungsgemäße Durchführung, auch nicht in einer "Light-Version" .

Dabei hätte dieser vom Bayerischen Fußballverband ins Leben gerufene Wettbewerb durchaus getaugt, den Vereinen die lange Saison 2019/21 zu versüßen: mehr Spielpraxis, die Chance, unter Wettbewerbsbedingungen experimentieren zu können und dabei auch mal ein Match folgenlos verlieren zu können - das zog bei den Vereinen.

Doch Corona machte diesem Gedanken, wieder einmal, einen Strich durch die Rechnung. Zu viele Mannschaften haben durch Spielabsagen eine erkleckliche An zahl an Nachholspielen bei der Meisterschaft zu absolvieren - und die geht vor, das hat auch der BFV stets hervorgehoben.

Deshalb ist es unverständlich, dass der Verband auch jetzt noch am Ligapokal festhält. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass die Vereine im Dezember und Januar antreten würden, immer vorausgesetzt, es wäre erlaubt? Auf vermatschten, vereisten oder schneebedeckten Plätzen? Mit untrainierten Teams, die erst aus dem "Winterschlaf" geweckt werden müssten? Mit Nachholspielen im Nacken und einem ambitionierten Terminplan für die Meisterschaft vor sich?

Diese Vorstellung ist illusorisch, und der BFV sollte sich schleunigst vom Ligapokal verabschieden und ihn unter der Rubrik "Es wäre schön gewesen" abheften. Noch besser wäre es gewesen, statt dem Ligapokal an diesem Wochenende Nachholspiele für die Meisterschaft anzusetzen. Dann wären die Vereine, zumindest, die meisten, angetreten, und hätten künftig weniger Stress.

Josef Bartenschlager