Ingolstadt
Kommentar: Kein Grund zum Lamentieren

Die Schanzer vor dem Relegationsduell gegen den 1. FC Nürnberg

05.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:45 Uhr

−Foto: Ziegler

Ingolstadt - Was für ein dramatisches Saisonfinale! Der FC Ingolstadt durfte sich nach seinem verdienten Sieg beim TSV 1860 München bereits für wenige Minuten in der 2. Bundesliga wähnen, ehe die Würzburger Kickers den Schanzern dank eines späten Ausgleichs gegen den Halleschen FC doch noch die Tür vor der Nase zuschlugen.

Zumindest vorerst: Denn für den FCI besteht in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg weiter die Möglichkeit, den sofortigen Wiederaufstieg zu realisieren. Der Auftritt bei den Löwen muss dabei zwingend die Blaupause für die beiden Duelle mit dem favorisierten Club sein. Denn dank einer kämpferischen, disziplinierten und spielerisch ansprechenden Leistung zeigten die Schanzer eines ihrer besten Saisonspiele - das dürfte auch dem FCN um Ingolstadts Ex-Coach Michael Wiesinger nicht entgangen sein.

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Viel entscheidender wird es für die Schanzer allerdings, dass sie die erste Enttäuschung nach dem hauchdünn verpassten Direktaufstieg ganz schnell aus den Knochen schütteln. Der FCI darf nicht den vergebenen Punkten gegen die Absteiger Preußen Münster oder SG Großaspach nachtrauern, mit der späten Elfmeterentscheidung zugunsten der Würzburger hadern oder lamentieren, dass die Nürnberger vor dem Hinspiel an diesem Dienstag sechs Tage mehr Zeit zur Regeneration und Vorbereitung hatten. Vielmehr sollte der FCI den Frust in positive Energie umwandeln und das Erreichen der Relegation nicht als "Niederlage", sondern als Chance begreifen.

Wenn einem das zuzutrauen ist, dann Trainer Tomas Oral. Der 47-Jährige mag vielleicht kein Entwicklungstrainer sein, doch K. -o. -Spiele wie jetzt gegen Nürnberg scheinen für den emotionalen Coach wie gemacht. Und dass Relegationsduelle nicht zwangsläufig von einer Mannschaft mit den besseren Einzelspielern entschieden werden, das bekamen die Schanzer vor knapp einem Jahr gegen den SV Wehen Wiesbaden bekanntlich selbst zu spüren.

Julian Schultz