Freystadt
Knapp vorbei am Punktgewinn gegen den deutschen Meister

Aufsteiger TSV Freystadt zieht auch positive Schlüsse aus 2:5-Niederlage in Badminton-Bundesliga gegen Saarbrücken

02.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:06 Uhr

Gut gespielt, aber knapp verloren haben die Freystädter Johannes Pistorius und Julia Kunkel gegen zwei der besten deutschen Mixedspieler aus dem Team des deutschen Meisters Saarbrücken. - Foto: Mehlich

Freystadt (HK) Es war bereits die vierte Niederlage in Folge für den TSV Freystadt in der 1. Badminton-Bundesliga. Trotzdem sind die Aufsteiger aus der Oberpfalz stolz darauf, wie sich ihr Team beim 2:5 am Sonntag gegen den amtierenden deutschen Meister aus Saarbrücken präsentierte. "Schade, dass es nicht zum 3:4 und damit zu einem Punktgewinn gereicht hat", sagte Teammanager Stephan Pistorius nach den zwei Stunden Spitzensport in der ausverkauften Mehrzweckhalle. Mit nun 4:8 Punkten steht der TSV Freystadt weiterhin auf dem achten Tabellenplatz der 1. Bundesliga, allerdings mit nur noch einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Beide Teams konnten am Sonntag nicht in voller Besetzung antreten. Bei den Saarländern fehlte der siebenfache deutsche Meister und 13. der aktuellen Weltrangliste, Marc Zwiebler. Der deutsche Ausnahmespieler bekam nach einigen kräftezehrenden Turnierwochen in Asien und Europa eine Ruhepause. Auf Freystädter Seite fehlte Neuzugang Pawel Pietryja; der Pole stand zeitgleich im Finale der "Hungaria International" in Budapest.

Die Partie begann trotzdem ganz nach dem Geschmack der 300 heimischen Fans. Im ersten Doppel gewann der frühere Vizeeuropameister Oliver Roth zusammen mit Freystadts Nationalspieler Johannes Pistorius überraschend den ersten Satz gegen das Saarbrückener Spitzenduo. Im zweiten Satz dominierten dann aber Michael Fuchs, Neunter bei den Olympischen Spielen in Rio und Marvin Seidel, Top 50 der Weltrangliste, die dann auch in den hart umkämpften Sätzen drei und vier jeweils das bessere Ende für sich behielten.

Jeweils glatt in drei Sätzen ging das Damendoppel zwischen Julia Kunkel/ Nanna Vainio und Isabel Herttrich/Nadia Fankhauser sowie das 2. Herrendoppel mit Lukas Schmidt/Florian Waffler gegen Dieter Domke/Peter Käsbauer an die Saarländer.

So reichte es erst in den Einzeln zum ersten Punktgewinn für das TSV-Team. Freystadts Malaie Allan Tai konnte mit seinem Viersatzsieg gegen Simon Wang auf 1:3 verkürzen. Für Tai war es bei seinem dritten Einsatz der dritte Sieg, was unterstreicht, wie wichtig er für das Freystädter Team ist.

Und direkt danach kamen die Gastgeber sogar auf 2:3 heran. Im Dameneinzel zwischen Nanna Vainio, der finnischen Olympiateilnehmerin auf Frey-städter Seite, und der Schweizerin Nadja Fankhauser verliefen zwar alle drei Sätze sehr ausgeglichen. Doch mit kräftiger Unterstützung der Zuschauer gewann die nervenstarke Vainio mit 15:14, 14:12 und 11:5. Mit vier Siegen aus sechs Spielen im Dameneinzel hat die Finnin damit die beste Bilanz im Freystädter Team.

Spannend ging es weiter im Mixed. Hier trafen Johannes Pistorius und Julia Kunkel auf Michael Fuchs, Deutschlands Nummer 1 im Mixed der vergangenen Jahre, und Isabel Herttrich, amtierende deutsche Meisterin im Mixed. Die Gäste gewannen erwartungsgemäß den ersten Satz mit 11:6. Im zweiten Satz fanden Pistorius/Kunkel aber immer besser ins Spiel und schafften mit 11:8 den Ausgleich. Am Ende holten sich aber Fuchs/Hertrich in vier Sätzen den Sieg. Saarbrücken führte nun mit 4:2, aber Freystadt hoffte weiter auf ein 3:4.

Im letzten Spiel des Tages kam es im 1. Herreneinzel zum Duell zwischen Lukas Schmidt, der zu Saisonbeginn aus Saarbrücken nach Freystadt gewechselt war, und dem amtierenden deutschen Vizemeister Dieter Domke. Beiden kennen sich bestens aus gemeinsamen Zeiten am Olympiastützpunkt in Saarbrücken und zahlreichen Länderspielen. Im ersten und zweiten Satz dominierte Domke mit 11:7 und 11:4. Im dritten Satz wurde Schmidt aber immer stärker und schaffte es, die Reichweite des Zwei-Meter-Mannes Domke auszuspielen. Im vierten Satz hatte Schmidt sogar schon einen Satzball, doch in der Verlängerung machte Domke mit 12:10 den 5:2-Erfolg für die Gäste perfekt.

"Mit Pawel Pietryja wären unsere Chancen auf einen Punkt erheblich besser gewesen", haderte Freystadts Sportwart Tim Bambach nach der Partie mit der verpassten Chance. "Hoffentlich fehlt uns zum Schluss nicht dieser Punkt." Piertyja verlor übrigens das Endspiel in Budapest, bestätigte aber mit seiner starken Turnierleistung, dass er für den TSV Freystadt eine Schlüsselrolle hat im Kampf um den Klassenerhalt. Nach einer mehrwöchigen Punktspielpause kommt es dann am 29. November zum Schlüsselspiel beim TSV Neuhausen Nymphenburg in München, derzeit Tabellenneunter mit einem Punkt Rückstand auf den TSV. Hier sollten die Freystädter unbedingt punkten, um weiter eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben.