Schrobenhausen
Kleines Loch macht viel Ärger

Baufirma repariert Schäden am Kanal Bürgermeister-Stocker-Ring soll ab heute Morgen wieder frei sein

08.08.2017 | Stand 23.09.2023, 2:47 Uhr

Das ganz große Verkehrschaos blieb aus: Wegen der Kanalbauarbeiten war der Ostring gesperrt. Polier Walter Suchanek (r.) stieg in die Kanalisation, um die Schäden zu reparieren.

Schrobenhausen (SZ) Verkehrsteilnehmer mussten gestern Geduld mitbringen, da der Bürgermeister-Stocker-Ring auf der Ostseite gesperrt war. Grund: Eine Baufirma hat die Schäden an der Einbindung eines Kanalrohrs behoben. Die waren die Ursache für den Krater im Straßenbelag.

Es war im September 2000. Auch damals rollten im Bürgermeister-Stocker-Ring die Bagger an. An fast derselben Stelle wie gestern. Der Grund: Ein Loch im Straßenbelag hat auch damals die Stadtwerke Schrobenhausen auf Trab gehalten. Verantwortlich für die Absackung war zu dieser Zeit ein altes Spundrohr.

17 Jahre später liegt die Ursache für den Krater im Asphalt, den am Sonntagmorgen ein aufmerksamer Radfahrer entdeckt hatte, woanders: Schuld daran, dass der Asphalt nachgab, ist laut Tobias Zimmermann, technischer Leiter bei den Stadtwerken, eine fehlerhafte Einbindung eines Kanalrohrs im Schacht, sodass das Erdreich zwischen den Rohren und dem Straßenbelag nach und nach wegsackte. Bei großer Hitze treten, so Zimmermann, solche Schäden zutage, da der Asphalt leichter nachgibt. "Zuerst haben wir vermutet, dass der Kanal an sich das Problem ist. Nachdem aber vorgestern jemand von den Stadtwerken hinuntergestiegen ist, konnten wir das ausschließen."

Aufgabe der Baufirma war es, die Straße zu öffnen, ein neues Kanalstück einzusetzen, und die Straßendecke wieder zu schließen. Damit waren die Arbeiter bis gestern Abend beschäftigt. Wie Polier Walter Suchanek sagt, habe es zügig gehen müssen, damit die Straße wieder so schnell wie möglich für den Verkehr frei gegeben werden könne.

Der kleine Krater im Asphalt der Straßendecke im Bürgermeister-Stocker-Ring sei im Vergleich zu anderen Schäden im Straßenbelag noch gar nichts gewesen. "Im Juni 2000 hatten wir mal einen sechs Kubikmeter großen Hohlraum in der Sebastian-Kneipp-Straße", erinnert sich Zimmermann. Das sei die mit Abstand schlimmste Absackung in seiner 17-jährigen Dienstzeit gewesen. "Gott sei Dank haben wir das rechtzeitig bemerkt und niemand ist zu Schaden gekommen. Da hatten wir Glück."Auch in dem kleinen Loch im Bürgermeister-Stocker-Ring, gleich neben dem Gebäude, in dem sich die Schrobenhausener Zeitung befindet, hat sich kein Bürger verletzt. "Das haben wir auch einem aufmerksamen Passanten zu verdanken, der sofort den Schaden gemeldet hat. Dafür sind wir immer sehr dankbar", so Zimmermann. Gerade für Radler oder Motorradfahrer stelle eine Unebenheit im Asphalt eine Gefahr dar.

Seit 2009 führen die Stadtwerke Schrobenhausen eine koordinierte Kanalsanierung durch. Dabei werden die Kanäle mit Kameras untersucht. Zurzeit sind die Stadtwerke in Hörzhausen unterwegs und prüfen die Rohre auf mögliche Schäden. "Pro Jahr schaffen wir rund zwei Kilometer", erklärt Zimmermann. Das letzte Mal waren die Stadtwerke im Bürgermeister-Stocker-Ring im Jahr 2011 im Untergrund beschäftigt - damals konnten die Fachmänner noch keine Mängel an den Rohren entdecken. "Bei einem großen Kanalnetz ist man aber sowieso nie davor gefeit, mal etwas reparieren zu müssen", gibt Zimmermann zu bedenken. Generell hat er aber das Gefühl, dass Schäden wie die im Bürgermeister-Stocker-Ring seltener vorkommen, "weil eine intensive Kanalsanierung kontinuierlich stattfindet".

Xenia Schmeizl