Ingolstadt
Klappt’s beim Schlusslicht?

ERC Ingolstadt will gegen Thomas Pielmeiers Ex-Klub Schwenningen ersten DEL-Auswärtssieg der Saison

08.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:42 Uhr

Mit markantem Vollbart unterwegs: ERC-Stürmer Thomas Pielmeier (links, gegen Straubings Dylan Yeo). Seiner Freundin Leni gefällt die Gesichtsbehaarung weniger. „Sie schimpft jeden Tag“, sagt der 28-Jährige lachend. Eine Rasur ist trotzdem nicht geplant: „Das ist ein Mode-Ding. Mein Bruder Timo und ich lassen noch ein bisschen wachsen. - Foto: Traub/ISPFD

Ingolstadt (DK) Sieben Pflichtspiele in fremden Eishallen hat der ERC Ingolstadt in dieser Spielzeit absolviert – gewinnen konnten die Panther keines davon. Das soll sich heute Abend (19.30 Uhr, Helios-Arena) beim Schlusslicht Schwenninger Wild Wings ändern – dem Ex-Klub von Stürmer Thomas Pielmeier.

Zwei Jahre lang trug der 28-Jährige mit dem markanten roten Vollbart das Trikot der Schwarzwälder, ehe er vor der laufenden Saison nach Ingolstadt wechselte. Pielmeier weiß, dass die Panther beim Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein harter Kampf erwartet: „Schwenningen ist eine Eishockey-Stadt, die Wild Wings stellen immer eine Arbeitermannschaft.“

Vor allem sei es wichtig, das erste Tor zu erzielen – was den Panthern heuer in acht DEL-Spielen aber nur einmal gelang. „Wenn Schwenningen 1:0 oder 2:0 in Führung geht, sind die Fans da, und dann wird das Stadion ein Hexenkessel“, sagt der ältere Bruder von ERC-Torhüter Timo Pielmeier.

Der Vizemeister ist gewarnt: Zwar haben die Wild Wings bislang nur magere vier Punkte gesammelt, doch die Mannschaft von Trainer Helmut de Raaf hatte fast ausschließlich Spitzenteams als Gegner und verlor gegen Mannheim, Wolfsburg und Berlin mit nur einem Tor Differenz. Mit den Schwenningern Philipp Schlager, Simon Danner und Dimitri Pätzold ist Thomas Pielmeier auch privat noch befreundet – nur heute Abend nicht. „Da sind wir Feinde“, sagt er und lacht.

Denn auch die Panther brauchen Punkte: Zehn Zähler nach acht Spieltagen sind zu wenig für die Ansprüche der erfolgreichsten Mannschaft der vergangenen beiden Jahre. „Wir haben viele Punkte liegenlassen. Wir hätten jedes Spiel gewinnen können“, sagt Pielmeier.

Umstellungsprobleme von der Champions Hockey League, aus der Ingolstadt am Dienstag unglücklich bei den Frölunda Indians ausschied, zum DEL-Alltag befürchtet der Angreifer nicht: „Wir machen immer unser Spiel, der Gegner ist egal. Wir sind gegen Schwenningen genauso motiviert wie in der Champions League.“

Pielmeiers Rolle in der vierten Sturmreihe der Panther ist klar definiert: „Ich bin ein Arbeitertyp. Ich gebe alles, schmeiße mich in jeden Schuss und bin mit Herz und Seele dabei.“

Alle Panther-Fans hat der Deggendorfer, dessen Wechsel nach Ingolstadt angesichts seiner schwachen vergangenen Saison kritisch beäugt wurde, damit noch nicht überzeugt. „Das ist verständlich, schließlich waren meine Vorgänger in der vierten Sturmreihe (Christoph Gawlik und Jean-Francois Boucher, d. Red.) Publikumslieblinge. Ich finde aber, dass auch andere Spieler eine Chance verdient haben“, sagt Pielmeier, der dem Vernehmen nach deutlich weniger Gehalt bezieht als seine Vorgänger. „Ich versuche, mich hochzukämpfen. Vielleicht bin ich dann irgendwann auch anerkannt.“