Allersberg
Klangvolles aus Renaissance und Barock

19.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:33 Uhr

Der Pyrbaumer Flötenchor beschrieb bei seinem Kirchenkonzert in der evangelischen Christuskirche in Allersberg die drei Herbstmonate Oktober, November und Dezember musikalisch. - Foto: Täufer

Allersberg (tuf) Musik aus der Renaissance und der Barockzeit spielte der Pyrbaumer Flötenchor bei seinem Kirchenkonzert, das er am Samstagabend in der evangelischen Christuskirche in Allersberg gab. Zahlreiche Besucher waren von dem Ensemble sehr angetan.

Die musikalische Leitung hatte Horst Bellingrath. Die Bezeichnung "Flötenchor" ist eigentlich nicht ganz sachgerecht. Zwar sind Flöten die wichtigsten Instrumente dieses Chores, doch gehören auch andere Instrumente wie Gemshörner, Krummhörner, Okarinas, Dudelsack, Drehleier, Harfe und Trommel zum Repertoire dieses Ensembles, das in zwölfköpfiger Besetzung auftrat.
 

Die Moderation bei diesem herbstlichen Kirchenkonzert hatte Pfarrer Wolfgang Roth übernommen, der es verstand, mit sehr passenden Gedanken die Zuhörer auf die Inhalte der Musik einzustimmen. Der Flötenchor spielte Musik aus drei Jahrhunderten und setzte dabei Instrumente ein, wie sie in früheren Zeiten üblich waren, im 21. Jahrhundert aber nur noch selten zu sehen und zu hören sind.

Der Flötenchor versuchte, die drei Herbstmonate Oktober, November und Dezember musikalisch zu beschreiben und ihre vom Menschen empfundenen Schwerpunkte und Stimmungen einzufangen. Jeder Herbstmonat hat einen anderen Einfluss auf den Menschen und erhielt im Konzert seine eigene musikalische Prägung.

"Freude im Herbst" war dem Oktober gewidmet, einem Monat geprägt von bunten Farben und Früchten. Die ausgewählte Musik drückte diese Freude aus: Johann Sebastian Bach (Flötenchor: "Dir, dir Jehova will ich singen"), Josef Bodin Boismortier (Drehleier, Dudelsack und Trommel: Fanfare aus der Suite Nr. 2); Georg Friedrich Händel (Flötenchor; Rodrigo-Suite), Etienne du Tertre (Krummhörner: Pavane und Galliard) und Luigi Boccherini (Flötenchor: Menuett).

"Trauern im Herbst", Abschied sind die Schwerpunkte im November, einem Monat mit den Gedenktagen Buß- und Bettag, dem Volkstrauertag, dem Ewigkeitssonntag, die diesen "dunklen Monat" prägen, wie sich Wolfgang Roth ausdrückte.

Dazu hatten die Pyrbaumer Musiker ausgesuchte Werke von Anthony Holborne (Renaissance-Flöten: La melancholia), Johann Sebastian Bach (Flötenchor: "Valet will ich dir geben"), John Dowland (Renaissanceflöten: "Now, o now I needs must part"); Tilman Susato (Flötenchor: Pavane IV), einem Traditionell aus der Bretagne (Harfe: "Cap de Plogoff") und der fünfstimmigen Pavane für Gemshörner aus dem 16. Jahrhundert. "Hoffnung im Herbst" heißt es im Dezember: Advent und Weihnachten wollen dem Menschen Licht und Wärme spenden. Und so komponierte Johann Sebastian Bach "Was Gott tut, das ist wohlgetan" (Flötenchor). Giovanni Giacomo Gastoldi lässt mit "In dir ist Freude" die Okarinas erklingen. Und Michael Praetorius bildete den Abschluss mit den stimmungsvollen La Bourree" (Flötenchor) und dem Rondo aus Terpsichore für Drehleier, Krummhorn, Flöten und Trommel.