Schrobenhausen (SZ) Wenn im November in der Musikschule einige Tage lang das Licht brennt, hat nicht der Hausmeister das Ausschalten vergessen, sondern dann findet schon fast traditionell ein Klarinettenworkshop mit der Vienna Clarinet Connection statt.
Auch heuer war der von der Musikschule Schrobenhausen veranstaltete Kurs wieder binnen kurzem ausgebucht. 20 Klarinettisten, vom Musikschüler bis zum ausübenden Profi, kamen so in den Genuss fachkundigster Anleitung auf ihrem Instrument, und dafür nahmen einige auch lange Anfahrtswege, bis aus dem Sauerland, in Kauf. Demgegenüber war für die Teilnehmer aus der Region die Anreise natürlich bedeutend kürzer. Dank der bestens eingespielten Organisation durch Michaela Butz war ein reibungsloser Ablauf bereits vorab garantiert. Anerkennend hob Helmut Hödl von der Vienna Clarinet Connection hervor, wie professionell alles an der Regensburger Straße vorbereitet worden sei, so dass er und seine drei Quartettkollegen, die zuvor noch im Salzburger Mozarteum ein Konzert mit der dortigen Philharmonie absolviert hatten, sich vom ersten Moment an voll auf den Unterricht konzentrieren konnten. Jedem der Teilnehmer standen drei Einheiten à 40 Minute zur Verfügung, um sich sowohl technisch wie interpretatorisch, in Fragen der Phrasierung oder zum richtigen Ansatz unterstützen zu lassen. Insbesondere die Bassklarinettisten erhielten von Wolfgang Kornberger darüber hinaus auch instrumentenspezifische Hinweise, und für ein Klarinettenquartett aus dem Kraichgau standen die Feinheiten des Ensemblespiels im Vordergrund. Auch in diesem Jahr waren über die Hälfte der Teilnehmer überzeugte "Wiederholungstäter", die schon mindestens einen der vorausgegangenen vier Kurse besucht hatten und sich offenkundig im Workshop wie in dessen Umfeld bestens betreut fühlen. Ähnlich meinte Rupert Fankhauser, neben seiner Mitgliedschaft in der Vienna Clarinet Connection hauptberuflich Dozent für Klarinette an der Universität für Musik und Bildende Kunst in Wien, Schrobenhausen sei für die Connection, die seit bereits zehn Jahren in der Steiermark mit der "ClariArte" ein eigenes Festival veranstaltet, inzwischen fast schon zur ebenso vertrauten Umgebung geworden. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Schrobenhausen stand den Klarinettisten auch in diesem Jahr mit Max Hanft ein Klavierbegleiter von hohem Rang zur Verfügung. Max Hanft, der unter anderem den Chor des Bayerischen Rundfunks korrepetiert und heuer wieder den Silvesterabend in St. Jakob an der Mathis-Orgel gestalten wird, begleitete auch im sonntäglichen Abschlusskonzert, bei dem neun Teilnehmer eindrucksvoll das Ergebnis der vorausgegangenen Probenarbeit, etwa an der Sonatine von Malcolm Arnold oder der Klarinettensonate von Francis Poulenc präsentierten. Traditionell setzte ein gemeinsamer, 20-köpfiger Klarinettenchor den Schlusspunkt des vierten Schrobenhausener Klarinetten-Workshops - die fünfte Ausgabe für 2019 ist praktisch schon gesetzt.
Florian Erdle
