Pollenfeld
Kläranlage braucht Modernisierung

28.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:31 Uhr

Die Schule und die Turnhalle von Pollenfeld werden künftig anstelle von Heizöl mit einer Hackschnitzelheizung bedient. Diese Anlage geht seiner Fertigstellung entgegen. - Foto: kau

Pollenfeld (kau) Die Kläranlage von Preith ist inzwischen in die Jahre gekommen und entspricht, wie das Wasserwirtschaftsamt der Gemeinde mitteilt hat, nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit.

Da die Einleitungsermächtigung für die gereinigten Abwässer der Kläranlage ausgelaufen ist, muss sie bei den Fachbehörden neu beantragt werden. Hierzu sind jedoch größere Umbaumaßnahmen nötig. Diplom-Ingenieur Wolfgang Neumeyer vom Ingenieurbüro Ferstl stellte dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung entsprechende Konzepte vor. Nötig ist vor allem eine so genannte Mischwasserbehandlung. Bei Regen oder größeren Wasserzuläufen kann die Kläranlage diese Wassermassen nicht verarbeiten. Das anfallende gemischte Abwasser wird deshalb in einem Regenrückhaltebecken gesammelt und – wenn nötig – zusätzlich abgeleitet. Hierzu ist ein Bodenfilter nötig. Im Retentionsfilter wird das anfallende Mischwasser soweit gereinigt, dass eine Einleitung in den Untergrund möglich wird. Nach Aussagen des Fachmannes wären hierfür rund 265 000 Euro Baukosten zu veranschlagen. Auch die Kläranlage muss auf Grund steigender Anforderungen aufgerüstet werden. Um sie auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, müssen circa 803 000 Euro investiert werden. Im Zuge seiner Berechnungen hat Wolfgang Neumeyer als Alternative auch eine Überleitung des Schmutzwassers zur Kläranlage Pollenfeld angedacht. Eine solche Lösung würde lediglich 488 000 Euro Ausgaben bedeuten. Nachdem die Gemeinde für diese Maßnahme keinerlei staatliche Zuschüsse erwarten kann, sind sämtliche Aufwendungen von den Bürgern beziehungsweise der Gemeinde zu tragen. Eine Entscheidung seitens des Gemeinderates konnte zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht getroffen werden, da noch weitere detaillierte Berechnungen nötig sind.

Ebenfalls vorgestellt wurde von Architekt Josef Böhm der derzeitige Stand der Sanierung der Turnhalle in Pollenfeld. Neben einer neuen Hackschnitzelheizung wird das Gebäude energetisch saniert und vollständig renoviert. Diese Maßnahme lässt sich die Gemeinde Pollenfeld 960 000 Euro kosten. Zur besseren Finanzierung wird die Gesamtbaumaße in Bauabschnitten durchgeführt. Nach der bereits annähernd fertiggestellten neuen Heizung wird als nächstes das Turnhallendach erneuert. Es wird ein Satteldach in Holzbauweise ohne Schallung Verwendung finden. Die Sanierung der Außenfassade und die Innensanierung erfolgen dann als nächste Schritte.

Zur Sicherheit der Fußgänger in der Wigramstraße von Weigersdorf wurde in der letztjährigen Bürgerversammlung gefordert, die Errichtung eines Gehweges zu überdenken. In dieser Angelegenheit hat Bürgermeister Willibald Schneider zwischenzeitlich mit dem Straßenbauamt Ingolstadt verhandelt.

Der Bau eines einseitigen Gehweges erscheint durchaus möglich. Dieser könnte größtenteils eine Breite von 1,50 Meter erhalten. Einige Engstellen wären zwar nicht zu vermeiden, jedoch hinnehmbar. Bevor der Gemeinderat eine Entscheidung trifft, wird dieses Vorhaben in der anstehenden Bürgerversammlung nochmals vorgestellt werden. Dies erscheint den Räten auch deshalb nötig, da durch den Bau die Anlieger Beitragszahlungen leisten müssen.

Vergeben wurden Aufträge für die Sanierung des Kindergartens Preith und die neue Heizungsanlage der Schule Pollenfeld. Die Eingangsüberdachung für den Kindergarten Preith kostet gemäß Ausschreibung knapp 4000 Euro. Ausgeschrieben war zudem die Dachabdichtung des Hackschnitzelbunkers für die Schule Pollenfeld. Den Aufrag in Höhe von rund 5300 Euro erhielt eine Fachfirma aus Pollenfeld.