Mendorf
Kirchenpatrozinium und Familiengottesdienst in Mendorf

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Mendorf (dfk) Die Gläubigen des Kuratbenefiziums Mendorf feiern an diesem Montag ihr Kirchenpatrozinium zu Ehren des heiligen Märtyrers Bischof Leodegar. Mit dem Fest verbinden sie auch das Erntedankfest und einen Familiengottesdienst.

Pfarrer Wolfgang Stowasser zelebriert dazu um 10 Uhr den Festgottesdienst für alle Gestorbenen der Mendorfer Vereine, an dem diese auch mit ihren Bannern und den Fahnen teilnehmen.

Die Messe an diesem Tag für alle gestorbenen Angehörigen der Mendorfer Vereine aufzuopfern, wurde vor 30 Jahren von Pfarrer Herbert Steinbeck eingeführt. Damit sollte das Fest zu Ehren des Kirchenpatrons aufgewertet werden. Der in dieser Gegend seltene Kirchenpatron Leodegar wurde im Jahr 616 als Sohn einer adeligen fränkischen Familie geboren. Wie man seiner weiteren Lebensgeschichte entnehmen kann, kam er schon mit zehn Jahren an den Königshof zum Pagendienst. Nach drei Jahren wurde Leodegar von seinem Onkel Dido nach Poitiers geholt, der dort Bischof war. So war es nicht verwunderlich, dass Leodegar bereits als 20-Jähriger zum bischöflichen Diakon geweiht wurde. Als Diakon hatte er die Aufgabe, die weltlichen Geschäfte des Bistums zu verwalten. Mit 37 Jahren wurde er Abt des Klosters Sankt Maicent in Poitiers und einige Jahre später Bischof von Autun. Er kümmerte sich um die Armen und gab ihnen Speis und Trank. Seine Bemühungen um Kirchenzucht und Reformen in seinem Bistum wurden ihm zum Verhängnis. Im Jahr 675 wurde er von König Childerich II. nach Luxeul verbannt und kehrte nach dessen Ermordung wieder zurück. Doch sein Gegenspieler, der Haumeister Ebroin, belagerte Autun, nahm den Bischof fest und ließ ihm mit einem Bohrer die Augen ausstechen, die Lippen abschneiden und die Zunge herausreißen. Als Leodegar dennoch weiter predigte, wurde er in die Normandie verbannt und drei Jahre später, am 2. Oktober 679, in Sarcing enthauptet. Seine Gebeine liegen in Poitiers, Reliquien befinden sich auch in Ebreuil. In Mendorf ist der Heilige als Bild am Hochaltar, als Statue an der Seitenwand der Kirche und am Portal der Kirche angebracht. Dargestellt wird der Märtyrerbischof mit seinem bischöflichen Ornat und seinen Marterwerkzeugen Bohrer und Schwert.