Kirche stellt Weichen

09.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:26 Uhr

Hilpoltstein (HK) Im Zuge ihrer Dekanatsentwicklung bereitet sich das evangelische Dekanat Schwabach auf zukünftige Herausforderungen vor. Begleitet von der Gemeindeakademie in Rummelsberg beschreiben die 26 Kirchengemeinden grundlegende Anforderungen, die mit der kirchlichen Arbeit vor Ort verbunden sind. In der Rother Stadtkirche informierten sich am Donnerstagabend fast hundert Kirchenvorsteherinnen und -vorsteher aus den drei Regionen des Dekanats über das Projekt.

Zu einer aktiven Rolle in den anstehenden Veränderungsprozessen rief Dekan Klaus Stiegler die Kirchengemeinden auf. Ziel müsse eine Kultur des Miteinanders sein, die dem kirchlichen Leben – und damit letztlich den Menschen – diene. Sein Stellvertreter Karl Eberlein aus Roth erläuterte die Vorarbeiten, die im Rahmen des Projekts von einem kleineren Kreis von Haupt- und Ehrenamtlichen bereits geleistet wurden. Zugleich erklärte er die Kirchengemeinden für den weiteren Projektverlauf zu "Herren des Verfahrens".

Ein Team von Geografen und Theologen wird in den kommenden Monaten aktuelle Informationen über das kirchliche Leben in der Region zusammenstellen und auswerten. Ein grundlegender Faktor wird dabei die Zahl der Gemeindeglieder sein, ergänzt durch die Zahl der Gottesdienste und Durchschnittswerten zu den Kasualien – den kirchlichen Feiern an Lebensübergängen wie Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung. Ein wichtiges Kriterium sind Zahlen zu Leitungs- und Verwaltungsaufgaben, etwa die genehmigten Plätze in kirchlichen Kindergärten. Das Umfeld der Kirchengemeinde, ihre kommunalen Gegenüber, aber auch die ökumenischen Partner werden ebenfalls in die Analyse einbezogen.

So entsteht ein Index, der beschreibt, "was eine Kirchengemeinde von Pfarrerinnen, Pfarrern und theologisch-pädagogischen Mitarbeitenden erwarten darf", erklärte Eberlein. Dieser Index diene als Gesprächsgrundlage für Entscheidungen, die von den Kirchengemeinden für die Zukunft getroffen werden.

Konkrete Schritte erläuterte Astrid Polzer, stellvertretende Dekanin aus Katzwang. Bereits im Januar 2008 sollen die Ergebnisse der Datenerhebung vorgestellt werden. Im März wird eine Modellgruppe des Dekanats erste Schlussfolgerungen zur Diskussion an die Kirchengemeinden weitergeben. Diese sollen bis zum Projektabschluss im November eigene Stellungnahmen erarbeiten und weitere Schritte planen – nach dem Wunsch ihres Dekans in einem aufrichtigen Miteinander "und im Vertrauen darauf, dass Gott seine Kirche bauen wird".