Kinding
Kinding steht auf soliden Beinen

Schuldenstand auf dem niedrigstes Niveau seit Beginn der 1990er Jahre - Investitionen in Kinderkrippe und Spielplätze

23.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:36 Uhr
Idyllisch liegt der Spielplatz in der Pfraundorfer Ortsmitte unter Weiden an einem kleinen Weiher gleich neben der Kirche. Er ist im vergangenen Jahr mit neuen Spielgeräten ausgestattet worden. Der Markt Kinding hat in die Spielplätze Pfraundorf, Enkering und Ilbling im vergangenen Jahr insgesamt 240000 Euro investiert. Die neuen Spielorte sind bei den Familien in der Gemeinde sehr beliebt. −Foto: Lund

Kinding - Der Markt Kinding steht auf soliden finanziellen Beinen. Dies wurde bei der Präsentation der Jahresrechnung 2019 durch den Geschäftsleiter und Kämmerer Jürgen Fürtsch deutlich. Zudem kamen in der jüngsten Sitzung von Walburga Betz, der Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses, keine Beanstandungen.

Jürgen Fürtsch, der Kämmerer der Marktgemeinde Kinding, der erst seit dem Frühjahr auch als Geschäftsleiter Verantwortung trägt, präsentierte die Zahlen in einem neuen Format. Er erläuterte transparent und verständlich die großen Haushaltspositionen und deren Hintergründe, die den Gemeinderäten in Textfassung vorlagen.

So schloss das Finanzjahr 2019 des Marktes Kinding einerseits mit einem hohen Jahresüberschuss von 1246725 Millionen Euro (Vorjahr 486672 Euro), der dem Vermögenshaushalt zugeführt werden konnte, und gleichzeitig erreichte der Schuldenstand sein niedrigstes Niveau seit Beginn der 1990er Jahre. Der Jahresüberschuss war gut 100000 Euro höher als im Haushaltsansatz 2019 geplant und zeige die anhaltend gute Leistungsfähigkeit der Gemeinde, wie Fürtsch betonte. Nach Abzug der Tilgungsleistungen in Höhe von 160000 Euro standen für Investitionen 1086725 Euro zur Verfügung. Die Schulden wurden wie geplant im abgelaufenen Jahr auf 207500 Euro weiter zurückgeführt. Die vollständige Tilgung der Darlehen ist bis zum Jahresende 2021 geplant, wie aus dem Bericht hervorging. Als "Allgemeine Rücklagen" konnten fast 613000 für den Vermögenshaushalt 2020 verbucht werden. Dies gibt der Gemeinde den notwendigen Spielraum für die zahlreichen anstehenden großen Projekte.

Die Gemeinderäte baten um weitere Erläuterungen zur Entwicklung der Personalkosten, die seit 2014 von 1060970 Euro auf 1557559 Euro um etwa 50 Prozent gestiegen waren. Bürgermeisterin Rita Böhm erläuterte, dass sich die Personalkosten aus den vielfältigen Dienstleistungsaufgaben einer Kommune ergeben, aus Ansprüchen, die Bürger und Gemeinderäte stellen. Sie erinnerte daran, dass in dem besagten Zeitraum unter Mitwirkung der Gemeinderäte mit der Kinderkrippe eine weitere Einrichtung geschaffen wurde, für das natürlich auch qualifiziertes Personal benötigt werde. Für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter aufgrund von Personalwechsel und Altersteilzeit sei im Jahr 2019 die zeitweise doppelte Besetzung mehrerer Stellen erforderlich gewesen. Dies werde auch noch in das Jahr 2020 hineinwirken.

Zum Anstieg der Personalkosten habe auch die tarifliche Erhöhung in Verwaltung und Bauhof beigetragen, die einschließlich der Zulagen 16,8 Prozent seit dem Jahr 2014 betrug. Weiter erklärte sie, dass im dargestellten Zeitraum die Buchung aller geringfügigen Beschäftigungen, den sogenannten "Scharwerkstunden", bei den Gesamtpersonalkosten ebenfalls die Erhöhung verursacht habe.

Auch die Einnahmen seien in der Gemeinde im gleichen Zeitraum gestiegen, informierte Fürtsch. So sei die Einkommensteuer von 1,182 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 1,725 Millionen Euro zum Jahresende 2019 gestiegen. Auch die Gewerbesteuer stieg kontinuierlich von 615000 Euro im Jahr 2013 auf 1523700 Euro im Jahr 2019 an. Im Jahr 2019 investierte die Gemeinde in die Modernisierung der Infrastruktur sowie die Anschaffung und Erschließung der verschiedenen Bau- und Gewerbegebiete in Enkering, Haunstetten, Erlingshofen und Badanhausen. Fast 300000 Euro flossen in die Modernisierung von Pumpsystemen zur Abwasserentsorgung. Auch in die Breitbandversorgung investierte die Gemeinde gut 125000 Euro, die mit Fördermitteln von etwa 110000 Euro unterstützt wurden.

In die Spielplätze in Enkering, Pfraundorf und Ilbling investierte die Gemeinde 240000 Euro. Der Verkehrsübungsplatz an der Grundschule wurde für 138000 Euro erneuert. Der Gemeinderat stellte am Ende ohne Gegenstimme die Haushaltsrechnung für das Jahr 2019 fest, deren Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt 5726329 Euro und im Vermögenshaushalt 2270237 Euro betrugen.

Die Gemeinderäte lobten die hohe Treffsicherheit zwischen Haushaltsplan und dem festgestellten Jahresendergebnis sowie die sehr gut verständliche Darstellung. Für das laufende Haushaltsjahr hatte Fürtsch ebenfalls gute Nachrichten. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Einkommensteuer würden wie veranschlagt eintreffen und es seien keine Korrekturen am Haushaltsplan 2020 vorzunehmen.

Der Rechnungsprüfungsausschuss konnte aufgrund der Corona-Einschränkungen erst Anfang September seine Arbeit aufnehmen, wie Walburga Betz berichtete. Geprüft wurden die Kanal- und Herstellbeiträge für das Baugebiet Geigerfeld in Haunstetten, die Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen für die Verwaltung, die Schule und öffentliche Einrichtungen, der Neubau des Pumpwerkes PW3 in der Enkeringer Straße in Kinding sowie die Baumaßnahme des Wasserspielplatzes Enkering.

EK

Sabine Lund