Pöttmes
Kiesabbau abgelehnt

Pöttmeser Gemeinderat stimmt einem Kiesabbauvorhaben im Ebenrieder Forst zu Ein benachbartes Projekt wird abgelehnt, weil Gefahr für das Grundwasser besteht

10.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:19 Uhr

Pöttmes (cal) Mit zwei Kies- und Sandabbauprojekten im Ebenrieder Forst befasste sicher der Gemeinderat Pöttmes in seiner jüngsten Sitzung. Zwar liegen beide nicht weit voneinander entfernt, Zustimmung gab es aber nur für ein Vorhaben.

Zu groß waren beim anderen die Bedenken, dass es Gefahren für das Grundwasser bergen könnte. Die beiden Flächen werden über die Straße zwischen Stuben und Handzell angefahren.

Dass der Abtransport nur in Richtung Handzell, nicht Richtung Stuben erfolgt, kann im Genehmigungsbescheid festgelegt werden. Grundsätzlich ist Kiesabbau privilegiert, sodass eine Kommune triftige Gründe geltend machen müsste, um ihn zu verhindern. Der Hinweis darauf, "dass das eine Lärm- und Verkehrsbelastung mit sich bringt", wie Helmut Schenke (Bürgerblock) feststellte, reicht nicht aus. Das Vorhaben von Freiherr Moritz von Schnurbein erhielt deshalb grünes Licht. Es handelt sich um eine 9,6 Hektar große Fläche, aber nur 4,9 Hektar im Kuppenbereich sollen für den Abbau verwendet werden.

Dort gibt es qualitativ interessanten Kies, Sand und Lösslehm. An letzterem hat die Oberbernbacher Firma Schlagmann/Poroton schon für die Ziegelherstellung Interesse bekundet. Der Abbau und die Verfüllung sollen zehn Jahre dauern. Nach der Rekultivierung soll das Areal mit einem Eichen- und Buchenwald ökologisch wertvoller sein als zuvor und mit Kleingewässern und Totholzstrukturen Gelbbauchunken, Kreuzkröten und Insekten eine Heimat bieten. Verfüllt wird nur mit unbedenklichem Material das als "Z1.1" deklariert ist. Dabei handelt es sich um Aushub, in dem lediglich Ziegel - also gebrannter Lehm - enthalten sein darf.

An drei Grundwassermessstellen wurden Tiefen und Fließrichtungen ermittelt. Eine geologische Prüfung hat ergeben, dass für das Grundwasser keine Gefahr besteht, weshalb am Ende alle außer Erich Poisl und Alwin Wagner (CWG) für den Antrag stimmten. Gemeinderat Wolfgang Baierl, der mit seinem Transportunternehmen an dem Vorhaben beteiligt ist, hatte während der beiden Tagesordnungspunkte rund um den Kiesabbau den Sitzungssaal verlassen.

Der Antrag der Firma Richard Schulz Tiefbau, nicht unweit des ersten Projekts ebenfalls Kies abzubauen, wurde einstimmig abgelehnt. Grund dafür war eine Formulierung in einer Vorabstellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes, wonach sich eine Gefährdung für das Grundwasser nicht völlig ausschließen lasse. Das war den Kommunalpolitikern zu risikoreich. Zwar wies Landschaftsarchitekt Hans Brugger darauf hin, dass nach den fünf Messungen noch weitere vorgenommen werden könnten, um die Fließrichtung und mit ihr das Risiko für das Grundwasser genauer zu bestimmen. Das beruhigte das Gremium allerdings nicht. Wie beim Vorhaben von Freiherr Moritz und von Schnurbein werden die Fachbehörden mögliche wasserwirtschaftliche und naturschützerische Belange erst noch prüfen.