Burgheim
"Der Mensch will schauen und begreifen"

90 Aussteller und zahlreiche Besucher bei der Gewerbe- und Regionalschau in Burgheim

10.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:19 Uhr

Bei den Besucherzahlen wurden die Erwartungen nach Worten des Vorsitzenden der Handels- und Gewerbevereinigung Burgheim, Klaus Rössler, deutlich übertroffen. 90 Aussteller präsentierten sich und ihre Produkte auf der Gewerbe- und Regionalschau in Burgheim. - Foto: ahl

Burgheim (SZ) Zünftig mit Blasmusik, Ansprachen und einem Band, das die Ehrengäste durchschneiden durften, wurde am Samstagnachmittag die fünfte Gewerbe- und Regionalschau Burgheim eröffnet. 90 Aussteller zeigten auf 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche ihre Produkte und Kompetenzen.

Trotz strahlenden Sonnenscheins zog schon der Samstag eine beachtliche Besucherzahl in Mehrzweckhalle, Außengelände und Schulräume, wo sich Handwerksbetriebe der Region, Direktvermarkter, soziale Einrichtungen und fünf Gemeinden in breitem Spektrum präsentierten. Hier fanden zukünftige Bauherren ebenso Ansprechpartner wie Reiselustige, Hausfrauen auf der Suche nach nützlichen Helfern, angehende Fahrschüler oder MPU-Aspiranten auf Fahrschulsuche, Kirchenpfleger oder Pfarrer mit Kirchenmalerbedarf oder potenzielle Patienten, die eine Endoprothese brauchen. Denn am Stand der Kliniken St. Elisabeth lagen diverse Gelenkmodelle auf dem Tisch, anhand derer Markus Ring, Chefarzt der Unfallchirurgie, sich und das Endoprothetikzentrum vorstellte. Am Sonntag war dann Schichtwechsel und der neue Chefarzt der Kardiologie war an der Reihe.

Im Zentrum der Haupthalle war das Werkhaus platziert. Das wird eigentlich erst im Mai eröffnet, präsentierte sich aber vorab schon auf der Messe. Dabei handelt es sich um den Zusammenschluss von acht Handwerksbetrieben, die einen gemeinsamen Anlaufpunkt für Bau- und Sanierungswillige bieten wollen, wie Franz Bauer erläuterte. Dort soll es alle acht Gewerke - Schreiner, Zimmerer, Elektriker, Schiebeläden, Stuck- und Putzarbeiten, Fenster- und Türenbau, Baugeschäft und Außenanlagen - wenn nicht aus einer Hand, so doch immerhin unter einem Dach geben.

Kurioses hatte Sonja Schnell im Angebot. Wer braucht schon einen Eierschalensollbruchstellenverursacher? So etwas gibt es tatsächlich. "Ein Unwort", meinte sie lachend, demonstrierte aber gern, wie es funktioniert. Auch der futuristisch anmutende Nussknacker aus einer Drahtspirale arbeite zuverlässig, versicherte Schnell - sogar bei Haselnüssen mit ihrer harten Schale, die Nuss selbst bleibe intakt. Nebenan gab es köstliche Kostproben eines frischgebackenen Zwiebelkuchens vom heißen Stein, bei der Stiftung St. Johannes Chilisalz und Himbeer-Vanille-Zucker aus eigener Produktion der acht Beschäftigungsgruppen des Johanneshofs, am VdK-Stand informierten Aloisia Marschall und Bianca Fürst und hofften auf neue Mitglieder.

Der Renner im Freigelände, wo sich die Gewerke für Außenanlagen oder Betriebe mit großen Fahrzeugen präsentierten, war der Geschicklichkeitswettbewerb mit dem Bagger. Zwischen 2,5 und fünf Zentimeter Durchmesser hatten die Rohre, in die der von der Baggerschaufel herabhängende Stab hineinmanövriert werden musste, wobei das schmalste Rohr ziemlich genau passend war. "Da ist kaum Spiel", bestätigte Manfred Lösch, während er Georg Hirschbeck einwies. Burgheims Bürgermeister Michael Böhm drückte sich ums Baggern während des offiziellen Rundgangs mit den Ehrengästen. "Ich hab mich letztes Jahr zum Affen gemacht", wehrte er lachend ab und überließ die Steuerknüppel des Baggers gern dem Kollegen aus Rennertshofen. Der traf gleich viermal ins Schwarze und verdiente sich einen Flaschenöffner. "Ich hab' nen Staplerführerschein", verriet Hirschbeck, "aber das ist 40 Jahre her".

Zum Rahmenprogramm gehörten diverse Fachvorträge, Azubi- und Stellenplattform, Messegewinnspiel, Musik von den Blaskapellen aus Rennertshofen und Rohrenfels, Auftritte von Fidelitas-Kindergarde, Seniorentanzgruppe und Sweet Bananas, Dirndl- und Trachtenmodenschau sowie Kinderbetreuung und Spiele der Ehekirchener Pfadfinder, die von den Karlshulder Pfadis unterstützt wurden.